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„Wer erklärt's den Kindern?“

Berlin (taz) — Mit einem eindringlichen „Aufruf zum Frieden“ wandten sich gestern die vier Ministerinnen der rot-grünen Landesregierung in Niedersachsen an die Öffentlichkeit. „Krieg tötet Unschuldige, Krieg zerstört die Erde unserer Kinder, Krieg schafft Haß, nicht Frieden“, heißt es in dem Appell, der sich für einen sofortigen Waffenstillstand am Golf ausspricht. Unterstützt wird der Aufruf ferner von der Ehefrau des niedersächsischen Ministerpräsidenten, Hiltrud Schröder. „Auch der grausamste Diktator kann keine Rechtfertigung für einen Krieg sein. Denn noch nie sind in einem Krieg die Diktatoren ,bestraft‘ worden. Getroffen werden Unschuldige. Kinder, Frauen, künftige Generationen“, schreiben die Politikerinnen. „Die Hälfte aller Iraker sind Kinder, jünger als 15 Jahre. Wer will ihnen erklären, warum ihr Land von Bomben umgepflügt, ihre Häuser zerstört, ihre Strände mit Öl verseucht werden mußten? Werden die Kinder der US-Soldaten verstehen, daß ihre Mütter und Väter sterben mußten, weil erwachsene Menschen sich am Verhandlungstisch nicht einigen konnten?“

Die Ministerinnen erinnern auch daran, daß der Golfkrieg täglich 750 Millionen Dollar verschlingt — genausoviel wie das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen, Unicef, für drei jahre zur Verfügung hat, um den Kindern der ganzen Welt zu helfen.

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