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Universitäten werden geschröpft

■ Finanzsperre des alten Senats trifft Westberliner Unis besonders hart/ Lehr- und Forschungsqualität kann nicht aufrechterhalten werden/ Personalkürzungen befürchtet

Berlin. Die noch vom alten Senat verhängte Finanzsperre ist seit zwei Monaten für die Universitäten im Westteil der Stadt Realität. Und die wird es bleiben, wenn keine finanziellen Zusagen mehr aus Bonn kommen. Seit die Kürzungen in Höhe von 11,5 Prozent auf dem Kontostand der Unis nachzulesen sind, entwerfen diese vorbeugende Notstandsprogramme. Besonders hart trifft es die Unis, weil die Kürzungen vor allem in den Hauptgruppen 5 und 6 erfolgen. In diesen Gruppen sind die finanziellen Zuweisungen, unter anderem die Personalmittel, des Landes an die Hochschulen enthalten.

Für die Technischen Universität bedeutet die Senatsvorgabe, 57 Millionen Mark einzusparen. Feststehende Ausgaben wie Mieten und andere rechtliche Verplichtungen sind nicht kürzbar, übrig bleibt lediglich ein Etat von 76 Millionen zum Sparen der 57 Millionen. »Jetzt ist der Punkt erreicht, wo es ans Eingemachte geht«, klagt eine Mitarbeiterin der TU. In der Lehre würde sich die Kürzung der Mittel auf den normalen Studienbetrieb massiv auswirken, gibt die TU in einer Resolution bekannt.

Die Uni verordnete sich selbst eine 20prozentige Kürzung in allen Fachbereichen und der Verwaltung. Das heißt konkret weniger Geld für Bücher, Zeitschriften, Exkursionen, Publikationen und Projekte. Darüber hinaus dürfen keine Großgeräte, die teurer als 10.000 Mark sind, angeschafft werden. Baumaßnahmen werden nur noch fortgesetzt, alle anderen Vorhaben ersteinmal storniert, soweit sie nicht vom Bund mitgetragen werden. Die Folgen auf den Personalhaushalt sind noch nicht absehbar. Die TU befürchtet, weitere Stellen abbauen zu müssen, obwohl in den letzten Jahren schon 150 Stellen gestrichen wurden.

Auch die Freie Universität sieht sich dem Rotstift ausgesetzt. Von dem beweglichen Etat von 60 Millionen Mark müßte ein Viertel gespart werden. Ähnlich wie bei der TU wurden hier Sperren für Baumaßnahmen und Investitionen angeordnet. Ein Teil der Forschungsförderung wurde eingefroren, bei der Vergabe von Lehraufträgen für das Sommersemester soll gespart werden.

Für den Personalbereich wurden in der TU bisher keine Mittel beschränkt. Man hofft, darüber noch mit der Senatsverwaltung Wissenschaft verhandeln zu können, denn für FU wie für die TU sind Streichungen in dem vorgesehenen Umgang einfach nicht möglich. anbau

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