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Irak: 7.000 zivile Opfer?

■ Bürgerrechtler: 6.000 bis 7.000 getötete Zivilisten

New York (dpa) — „Tausende und Abertausende von Zivilisten, vor allem Frauen und Kinder“, seien die Kriegsopfer, erklärte der frühere US-amerikanische Justizminister und Friedensaktivist Ramsey Clark am Montag in New York nach einer „weitgehend unbeaufsichtigten“ Reise durch den Irak auf einer Pressekonferenz. Clark berief sich auch auf Schätzungen der irakischen Hilfsorganisation Roter Halbmond (des islamischen Pendants zum Roten Kreuz), nach denen im Irak bisher insgesamt 6.000 bis 7.000 Zivilisten bei amerikanischen und alliierten Bombenangriffen getötet worden seien.

Der Leiter des irakischen Roten Halbmonds, Ibrahim Al Noore, hatte laut Clark weiter angegeben, daß 3.000 Kleinkinder aus Mangel an Babymilchpulver und Arzneimitteln gestorben seien.

Das schlimmste Gesundheitsproblem im Irak sei der Wassermangel. Es gebe im ganzen Land keinen Strom mehr, es sei kalt, und Benzin sei nur noch ganz schwer erhältlich, sagte der ehemalige US- Politiker. Die Angriffe auf Wasserdepots und Elektrizitätswerke seien direkt gegen die Zivilbevölkerung gerichtet.

Ramsey Clark, der US-Justizminister unter US-Präsident Lyndon B. Johnson war, hatte unter anderem Bagdad und Basra besucht. Laut Clark verstoßen die Bombenangriffe auf zivile Ziele im Irak gegen die Genfer Konvention, die Resolution des UNO-Sicherheitsrates und weitere internationale Rechtsnormen.

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