: Grüne ausgewogen: Delegationen nach Israel und Jordanien
Bonn (dpa) — Die Grünen wollen eine Vorstandsdelegation nach Israel und Jordanien schicken, um dort um Verständnis für die Positionen der deutschen Friedensbewegung zu werben.
Nach einer Sitzung des Bundesvorstandes unterstrich sein Sprecher Christian Ströbele gestern in Bonn die Auffassung, daß der Golfkrieg nicht zur Befreiung Kuwaits, sondern zur Sicherung politischer und wirtschaftlicher Interessen der USA im Nahen Osten geführt werde. Nur ein sofortiger Waffenstillstand und eine Friedenskonferenz könnten die Probleme der Region im Interesse der dort lebenden Menschen lösen, so die Vorstands-Grünen in Bonn. Diese Ansicht hätten Vertreter der Grünen bereits bei Gesprächen in den Botschaften Israels, Iraks und Jordaniens in Bonn vertreten und seien dabei auf Verständnis gestoßen, sagte Ströbele.
In einem offenen Brief an die israelische Friedensbewegung, die mehrheitlich hinter dem Krieg steht, verwahrte Ströbele sich gegen den Vorwurf der Israel-Feindlichkeit. Die Grünen bejahten das Existenzrecht Israels und sein Recht auf Notwehr und Selbstverteidigung.
Die Lieferung deutscher Patriot- Abwehrraketen an Israel sei aber abzulehnen, da jede Waffe einen „Doppelcharakter“ habe und zur Verlängerung und Eskalation von Kriegen führe, die wiederum neue nach sich zögen.
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