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Dreiergipfel in Ungarn

■ Ungarn, Polen und die CSFR beraten über gemeinsame Sicherheitspolitik für die Zeit nach dem Warschauer Pakt

Budapest (ap) — Auf dem Gipfeltreffen der Warschauer-Pakt-Staaten Ungarn, CSFR und Polen, das gestern in Budapest begonnen hat, sollen die eigenständigen Beziehungen zwischen diesen Ländern auf eine neue Grundlage gestellt werden. Geplant sind Vereinbarungen über eine gemeinsame Sicherheitspolitik nach der Auflösung des Warschauer Paktes sowie über wirtschaftliche und politische Beziehungen.

Die Delegation der CSFR wurde von Präsident Vaclav Havel geleitet, die polnische Abordnung stand unter Leitung von Präsident Lech Walesa, und der Gastgeber wurde von Ministerpräsident Jozsef Antall geführt. Der ungarische Staatspräsident Arpad Göncz empfing Walesa und Havel, die von ihren Regierungschefs Marian Calfa und Krzystof Bielecki begleitet wurden.

Der eigentliche Dreiländergipfel, der von allen Teilnehmern als historisch bewertet wurde, sollte anschließend auf Burg Visegrad an der Donau knapp 40 Kilometer nördlich von Budapest stattfinden. Vor 656 Jahren hatten sich an diesem Ort die Könige von Böhmen, Ungarn und Polen zum Abschluß symbolischer Abkommen getroffen, die ihr Gewicht in Europa erhöhen sollten.

Antall erklärte in einem Interview der ungarischen Zeitung 'Magyar Hirlap‘, der Dreiergipfel solle ein Beitrag zur Beschleunigung der europäischen Einheit sein. Er solle die Einbeziehung der drei Länder in den Einigungsprozeß erleichtern. Aus ungarischen Regierungskreisen wurde bekannt, daß die drei Staaten sich auch in aller Deutlichkeit für die Notwendigkeit aussprechen könnten, den Warschauer Pakt zu entmilitarisieren.

Die Unterzeichnung des Vertrages über gemeinsame Zusammenarbeit sowie eine gemeinsame Erklärung wurde für den gestrigen Nachmittag angekündigt.

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