piwik no script img

Französischer TV-Sender beendete Boykott der Frontberichterstattung

Riad (afp) — Die in Saudi-Arabien präsenten vier französischen Fernsehsender haben ihr am Montag angekündigtes Boykott der französischen Golftruppen wiederaufgehoben. Wie der Presse- und Informationsdienst der französischen Streitkräfte (SIPRA) in Riad erklärte, wollten am Dienstag zwei französische Fernsehteams an Reportagen teilnehmen, die von der Armee für einen Journalisten-„Pool“ organisiert worden seien.

Als Grund für die Entscheidung wurde eine Erklärung des französischen Verteidigungsministeriums an die vier Fernsehsender genannt, in der es geheißen habe, daß es vor der Bodenoffensive „denkbar ist, daß ein Journalist und ein Kameramann zu den Truppen stoßen“. Eine endgültige Entscheidung wollte das Ministerium laut SIRPA am Dienstag treffen.

Die vier im Krisengebiet vertretenen Anstalten — die Privatsender TF-1 und La Cinq sowie die öffentlichen Anstalten Antenne 2 und FR3 — hatten zuvor auf mit dem Boykott gedroht, da SIRPA entschieden hatte, von Montag an nur noch einen aus Vertretern aller Mediengattungen zusammengesetzten und alle zwei Tage neu zu bildenden Journalisten- „Pool“ in die vorgeschobenen französischen Stellungen zuzulassen. Fernsehjournalisten dürfen dieser Regelung zufolge nicht ihre eigenen Kamerateams mitbringen, sondern müssen ihre Aufnahmen vor Ort mit Filmtechnikern der Armee machen. Diese Einschränkung wurde von SIRPA damit begründet, daß ein komplettes TV-Team mit Bild- und Tontechnik zu unbeweglich für eine Gefechtseinheit sei, die jeden Moment in Kampfhandlungen eintreten könne. Der Koordinator des „Pools“, Bernard Couault, erklärte, durch die Ankündigung des Verteidigungsministeriums sei dem „Prinzip genüge getan“, und es sei normal, die Berichterstattung wiederaufzunehmen.

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen