: Bremer Stadtwerke: Alles für die Bäume
■ Naturfreunde und Stadtwerke auf dem Waldweg
Die Stadtwerke Bremen werden die Naturfreundejugend ein Jahr lang bei Projekten zur Rettung des Waldes unterstützen. Das gaben gestern der Umweltreferent der Naturfreunde Internationale, Herbert Brückner, und der Vorstandsvorsitzende der Stadtwerke, Günther Czichon, bei der Eröffnung der Fotoausstellung „Bäume und Wälder“ bekannt. Die Stadtwerke wollen sich die Zusammenarbeit etwa 20.000 Mark kosten lassen. „Die Industriegesellschaft muß lernen, anders als bisher zu wirtschaften“, betonte Brückner die Rolle der Unternehmen bei der Gestaltung einer ökologischen Zukunft. Die Zusammenarbeit von Naturschutz-Verbänden und Unternehmen sei ein erster Schritt auf dem Weg dahin.
Wie ernst die Lage um den Waldbestand tatsächlich ist, referierte der Direktor der Norddeutschen Naturschutzakademie, Gottfried Vauk. „Allein in Niedersachsen sind 20 Prozent aller Fichten, 43 Prozent der Buchen und 32 Prozent des Eichenbestandes durch Umwelteinflüsse beschädigt. Mittlerweile sei der Waldboden mit Schadstoffen auch so übersättigt, daß er seine Filterfunktion verloren hat.
Was genau Stadtwerke und Naturfreunde gemeinsam unternehmen werden, war gestern nur im Ansatz klar. „Wir haben uns da noch nicht festgelegt“, meinte Herbert Brückner gestern. Die Fotoausstellung sei ein Anfang, um den Leuten das Thema Wald ein bißchen näher zu bringen. Dazu hängen in der Ausstellung rund 50 Fotos und Linolschnitte um das Thema Baum: Bäume im Winter, Frühling, Sommer und Herbst, kranke Bäume, abgesägte Bäume, schöne Bäume.
„Unser Unternehmen verfolgt drei gleichwertige Ziele: Wirtschaftlichkeit, Versorgungssicherheit und Umweltschutz“, erklärte Stadtwerke-Chef Czichon seine Motivation für die Zusammenarbeit mit den Naturfreunden. Nach einem Probejahr wollen die Stadtwerke möglicherweise größer ins „Öko-Sponsering“ einsteigen. mad
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