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PDS bleibt ohne Gebietsverband West

■ Rund 300 PDS-Anhänger aus West-Berlin trafen sich in Kreuz- berg/ »Diskussion war nicht zielgerichtet«, kritisiert Harald Wolf

Kreuzberg. Zu einer öffentlichen Versammlung hatten am Sonnabend die PDS/Linke Liste und die Sozialistische Initiative ins Oberstufenzentrum Wrangelstraße eingeladen, um einen »Gebietsverband West« zu gründen. Dazu kam es jedoch nicht. Rund 300 Anhänger der Partei waren erschienen, um über den »politischen Platz der PDS« und die künftige Struktur.

Sich Stunden hinziehende Diskussion und die Referate ließen manchen Anwesenden schon vor der Strukturdebatte unbefriedigt nach Hause ziehen. Nicht sehr zielgerichtet sei die Diskussion gelaufen, resümierte das parteilose Mitglied des PDS-Fraktionsvorstandes, Harald Wolf. In der »allgemein unverbindlichen Aussprache« wäre die Debatte um die politische Orientierung der PDS in den Bezirken untergegangen. Ein West- Berliner PDS-Mitglied, das im Osten organisiert ist, sprach von unpolitischem Gerede. »Nicht ein Wort fiel über den generellen Kurs der Partei«, kritisierte er.

Geklärt werden konnte an dem Abend die künftige Struktur der ungefähr 130 Mitglieder zählenden West-Berliner PDS. Der geplante Gebietsverband West-Berlin wurde nicht gegründet, weil sich die schon bestehenden Kreisverbände Neukölln und Steglitz sowie der einige Innenstadtbezirke umfassenden Gebietsverband Zentrum West nicht einem neuen gemeinsamen Verband unterordnen wollten. Auch in den anderen Bezirken sollen jetzt Kreisverbände gegründet werden. Neben den von den Kreisverbänden aufgestellten Delegierten wurden auf Forderung des Publikums aus diesem weitere 10 KandidatInnen für den Landesparteitag nominiert.

Hans Modrow, Ehrenvorsitzender der PDS, erklärte seine Partei zu einer Antikriegspartei und kritisierte die Folgen der »Anschlußpolitik«. Der Landesparteivorsitzende Wolfram Adolphi versuchte, die Perspektivlosigkeit Berlins deutlich zu machen, wenn Bonn der Stadt weiter die notwendigen finanziellen Mittel verweigere. anbau

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