: Radio im Exil
Vor einem Einstieg des französischen Medienmultis Nouvelle Radio Jeunesse (NRJ) bei Radio 100 haben die MitarbeiterInnen der fremdsprachigen Programme des Senders gewarnt. Die türkische, arabische, polnische und kurdische Redaktion sendete bis zur Konkursmeldung mit großer Resonanz sechs Stunden in der Woche Programme in der jeweiligen Sprache. Diese Errungenschaften einer multikulturellen Medienlandschaft seien bei einer Kapitalbeteiligung des französischen Konzerns in Gefahr, denn dann könnte »die Vielfalt und die Originalität auf dieser Frequenz zugunsten einer in dieser Stadt so oft vorhandenen kommerziell orientierten ‘leichten Welle‚ geopfert werden«. Die wortlastigen Programme, darunter die fremdsprachigen, besäßen beim NRJ-Konzept keine große Überlebenschance. Demgegenüber wolle die Mediengruppe Schmidt und Partner aus der personellen und inhaltlichen Kontinuität heraus eine Programmstruktur versuchen.
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