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KINDERFILMDESMONATSMÄRZ  ■  WUK — DER FUCHS

Füchse sind schlau, schnell und umtriebig und — sie lieben Gänsefleisch. Da macht auch Wuk, Füchschen und liebenswerter Star im deutsch-ungarischen Zeichentrickfilm »Wuk — der Fuchs«, keine Ausnahme. Ganz wie sein Großvater, schwärmt die Mama: verwegen, unbezwingbar und klug. Vater Fuchs versteckt seinen Stolz hinter einer brummig-rauhbeinigen Maske.

Wuk ist der Lausbub, der Abenteurer innerhalb der Fuchsfamilie. Allem muß er auf den Grund gehen, alles untersuchen und allen mächtig auf die Nerven gehen. Doch nur so lernt man was für's Leben.

Mit dieser Erkenntnis macht sich Wuk auf, die Welt zu entdecken. Trotz des väterlichen Verbots zieht er übermütig los und untersucht das Revier rund um den Wald. Quak, quak, noch nie hat Wuk einen richtigen Frosch gesehen und hält ihn für einen hüpfenden, grünen Stein. Als dieser mit lautem Platsch ins Wasser springt, will Wuk warten, bis dieses »grüne Etwas« wieder auftaucht. Doch die Zeit vergeht und Wuk schläft ein. Das rettet ihm das Leben, denn in der Zwischenzeit hat ein Jäger den Familienbau der Fuchsfamilie entdeckt. Keiner kommt mit dem Leben davon.

Wuk ist traurig und verlassen. Doch da ist noch Onkel Karak, der das gefahrvolle Leben eines Fuchses aus eigenem Erleben nur zu gut kennt. So ziehen der große und der kleine Fuchs gemeinsam in die Welt. Wuk lernt von Karak, daß man sich in acht nehmen muß vor dem Menschen, der jedem Fuchs den Garaus machen kann. Und auch die Spürhunde sind ein lästiges Übel, die sich dem Menschen untergeordnet haben und für ihn nach Beute jagen. Ekelhaft, befindet Wuk.

Irgendwann stoßen die beiden auf die sanftäugige Sassa, die vom Jäger in einen Käfer gesperrt wurde. Eine flugs eingeleitete Rettungsaktion gelingt. Wuk und Sassa werden ein Paar. Doch tragischerweise rennt Karak bei einer Fuchsjagd dem Jägersmann direkt vor die Flinte. Wuk schwört grausame Rache. Nicht eher wird er ruhen, bis das letzte Federvieh vom Hof des Bauern gefressen ist.

Begünstigt wird das Vorhaben durch die dümmliche Arroganz von Schnapp und Schlappohr, zwei Jagd- und Hütehunden, die sich immer dann im Wege stehen, wenn es gilt, achtsam zu sein. Doch Wuk ist viel zu gerissen, zu schlau und verwegen, um den beiden Kötern auch nur eine Chance zu lassen. Die anderen Hunde im Dorf lachen sich halb kaputt über ihre beiden trotteligen Artgenossen.

Und so nimmt das Schicksal seinen Lauf, Wuk verschafft sich die versprochene Genugtuung...

Der deutsch-ungarische Zeichentrickfilm ist mit Witz und Charme gedreht (oder wohl besser gezeichnet!) worden, die Figuren, die immer wieder in abenteuerliche und komische Situationen geraten, mit viel Liebe entworfen. Zwar sind Landschaft und Akteure etwas grob gezeichnet und längst nicht so detailliert und farbenprächtig dargestellt wie in den Disneyproduktionen, aber das fällt gar nicht so auf. Denn die Dialoge und Aktionen, die Hauptfiguren des Films sind spritzig, erfrischend und oft voller Hintergründigkeit.

Fuchs, du hast die Gans gestohlen — es ist ein Vergnügen, Wuk dabei zu beobachten, wie er dem Federvieh den Garaus macht und die Hundemeute immer wieder überlistet. Der Mensch wird am Schluß der Verlierer sein. Das ist eben Kino. Benjamin B.

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