: Schöne Tröpfe!
■ Betr.: Beitrag von R.Hofwiler, taz vom 12.3.91
Betr.: Beitrag von R. Hofwiler,
taz vom 12.3.91
Beim Lesen der taz-Berichte über die Lage in Jugoslawien waren wir auch in der Vergangenheit oft recht unzufrieden; aber diesmal reicht es sogar zu einem Leserbrief. Der Auslöser dafür ist die auch in der Schlagzeile verwendete Behauptung, den serbischen StudentInnen ginge es um die Rockmusik im Radio. Wirklich, das müssen ja schöne Tröpfe sein, diese hinterwäldlerischen SerbInnen...
Abgesehen von allerlei anderen Fragen (zur Musik etwa der, was denn z.B. „Studio B“ sendet, oder auch, welche Rolle Volksmusik innerhalb dieser Kultur überhaupt spielt — ganz so einfach ist es nämlich möglicherweise nicht...), wäre es vielleicht der Erwähnung wert gewesen, daß der Sender „B 92“ im wesentlichen nicht Rockmusik, sonbern Interviews, Reportagen, kritische Kommentare und die beste Nachrichtensendung (nachmittags um 17.00 Uhr) gesendet hat, die in Belgrad zu empfangen war — eine für uns bis zum Ende unseres Aufenthaltes (die Leserbriefschreiberin ist Deutsche und hat fünf Jahre in Belgrad gelebt, der Leserbriefschreiber ist Serbe; beide sind wir im Januar 1991 von Belgrad nach Berlin umgezogen) in Belgrad unentbehrliche Quelle für alle wichtigen Informationen. (Und natürlich ist das auch der Grund, warum der Sender dicht gemacht wurde.) Falls R. Hofwiler dies tatsächlich nicht gewußt haben sollte, bitten wir herzlich darum, ihm diese Informationen zukommen zu lassen! Elke Hentschel, Slobodan Savic,
Berlin
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
