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Ölpestbekämpfungsschiff auf dem Weg zum Golf

■ Kapitän: „Wir sind keine Schönwettercrew“

„Öl kennt keine Grenzen, und wo der Dreck bekämpft werden muß, da müssen wir hin“, meint Karl- Heinz Maidorn, Chef auf der „Mellum“. Er ist auf dem größten und modernsten deutschen Ölunfallbekämpfungsschiff für die Technik verantwortlich. Mitten im schmutzigen Gewirr von Schweißgerät, Werkzeug und Rohrleitungen sagt er: „Eine Sauarbeit das“, und erläutert den Umbau der Lüftungsanlage vom Kompressor über Kühlaggregat bis in die Deckenverkleidung der Betriebs- und Wohnräume.

Das 71,5 Meter lange und 15 Meter breite Mehrzweckschiff des Wasser-und Schiffahrtsamtes Wilhelmshaven hat die Bremerhavener Schichau Seebeckwerft verlassen, um nach der Endausrüstung in Wilhelmshaven Kurs auf Manama in Bahrain zu nehmen. Mit einer tropentauglichen Klimaanlage, Gefrierräumen für drei Monate Proviant und einer Satellitenkommunikations-und Navigationsanlage ist das Schiff klar zum Einsatz im Golf.

„Wir sehen unserem Job freudig entgegen“, sagt Kapitän Hartwig Diekhoff. Alle Besatzungsmitglieder hätten sich schon während des Golfkriegs freiwillig für den Einsatz gemeldet. „Wir sind keine Schönwettercrew: Wenn es hart kommt, ist aussteigen nicht drin!“ Umweltschutz geht uns alle an, sagt Diekhoff und blickt zu den zwei mächtigen, 15 Meter langen „Sweepingarms“ (Ölfangarme), die das Öl über eine Separationsanlage in den 1.000-Kubikmetertank im Schiffsbauch absaugen.

Und die Sorge vor Treibminen? „Wir arbeiten ja eng mit den Minenstreitkräften zusammen“, wiegelt der Reserveoffizier der Marine ab. Außerdem sei das Schiff mit einem sogenannten „Ex-Schutz“ ausgestattet: Bis zu 12 Meter hoch schützt er vor der Explosion von Gasen der zwei bis fünf Meter hohen Öldunstglocke über der verseuchten See. Das Eindringen der von Detektoren getesteten giftigen Gase werde dabei durch Luftüberdruck im Vorschiff und Gasschleusen verhindert. Hagen Haastert (dpa)

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