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Das Brandenburg-Bilderbuch

Einen quasi wirklich vorbildlichen Bildband über Brandenburg — Bilder von Menschen und Landschaften mit schwarzweißen und einigen farbigen Fotos von Tina Bara, Peter Gärtner und Jochen Wermann gibt es für 49,80 DM beim Verlag Haude und Spener. Anders als so viele andere neuerschienene Prachtbände und Reiseführerspezialausgaben, die hochglänzend und abendhimmelbunt die echten und falschen Schätze und Idyllen zwischen Sanssouci und Spreewald, Storchennest und Stadtmauer möglichst menschenleer herunterstylten; auf daß zum Schluß nur noch Allerwelts-Kaländerblätter übrigbleiben, scheinen Bara (Ost), Gärtner (West) und Wermann (Ost) Bilder für das zu suchen, was nicht nur die Landschaften, sondern auch das Leben in ihnen ausmacht.

Die Geräte der Bauern im Spreewald, die sich schließlich doch zum Stilleben gruppieren, der Motorrollerfahrer mit dem komischen Eierbecherhelm fern jedweder Dynamik oder Windschnittigkeit auf der Stahlkonstruktionsbrücke über die Oder, ein Mann mit der Sense und einem Motorrad mit Holzaufsatz als Traktorersatz auf einem Erntegenrebild mit dramatischen Wolken und Schatten auf dem geschnittenen Korn — alte Bildsprachen aufgerauht vom banalen Realen.

Die Fotos kommen dabei sämtlich ohne jenen anmaßenden entlarvenden Gestus aus, der sonst oft, wenn schon Realität sein muß, so gerne Schmutz und Zerfall mehr denunziert als dokumentiert, sondern sie sprechen einfach aus, was wie ist. Schlicht und unspektakulär. Alle Abbildungen auf dieser Seite sind aus diesem Band, die Bildunterschriften auch. Zu diesem Bild heißt sie: »Ernte mit der Sense bei Schlunkenhorst«.

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