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Westwirtschaft wuchs weiter

■ Im letzten Quartal stieg das Bruttosozialprodukt in den alten Ländern um 4,9 Prozent

Wiesbaden (dpa) — Die Wirtschaft in den alten Bundesländern ist im letzten Quartal 1990 um 4,9 Prozent gewachsen. Damit lag das Wachstum des Bruttosozialprodukts (BSP) preisbereinigt im gesamten Jahr 1990 bei 4,5 Prozent, teilte das Statistische Bundesamt gestern mit. In einer vorläufigen Berechnung hatten die Statistiker im Januar den Zuwachs des BSP für 1990 mit real 4,6 Prozent noch etwas höher geschätzt. In jeweiligen Preisen gerechnet lag das BSP im letzten Vierteljahr um 8,2 Prozent höher als 1989. Das Volkseinkommen lag um 7,1 Prozent über dem Vorjahresquartal. Die Bruttoeinkommen aus unselbständiger Arbeit nahmen stärker zu, um 8,1 Prozent.

Wie das Statistische Bundesamt in dem Quartalsbericht schreibt, hat sich das kräftige Wirtschaftswachstum auch zum Ende des Jahres 1990 fortgesetzt. Der Anstieg der wirtschaftlichen Leistung war erneut mit einer Zunahme der Zahl der Erwerbstätigen verbunden. Sie stieg um 3,2 Prozent oder 886.000 im Vergleich zum Vorjahresquartal. Die gesamtwirtschaftliche Arbeitsproduktivität erhöhte sich im selben Zeitraum um 1,9 Prozent und die Zahl der Arbeitslosen verringerte sich um 11,4 Prozent.

Die wesentlichen Impulse gingen im letzten Quartal 1990 wieder von der Inlandsnachfrage aus, die um real 4,6 Prozent zunahm. Vom Gewicht her bedeutend war nach Darstellung der Statistiker die Zunahme des privaten Verbrauchs, der sich um 4,2 Prozent erhöhte. Auch der Außenbeitrag — Ausfuhr abzüglich Einfuhr von Waren und Dienstleistungen — hat im 4. Quartal wieder zum Wachstum beigetragen, nachdem er in den ersten drei Quartalen, in konstanten Preisen gerechnet, zurückgegangen war. Maßgebend für den kräftigen Anstieg der Einfuhr im letzten Quartal um etwa 15 Prozent war der Nachfragesog aus den neuen Bundesländern.

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