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Abkommen in Ossetien

■ Rußland und Georgien wollen bewaffneten Konflikt in Süd-Ossetien beenden/ Bislang mehr als fünfzig Tote

Moskau (dpa/afp) — Am Samstag haben sich die Präsidenten der Russischen Föderation und Georgiens, Boris Jelzin und Swiad Gamsachurdia, im georgischen Kasbegi auf ein Abkommen zur Normalisierung der Lage in der Autonomen Region Süd- Ossetien verständigt, die zu Georgien gehört. Hier sind seit Dezember mehr als fünfzig Menschen bei bewaffneten Auseinandersetzungen ums Leben gekommen.

Die Osseten, die 66 Prozent der Bevölkerung in der Region stellen, hatten diese zu einer eigenen Republik erklärt, bzw. sie fordern den Anschluß an die benachbarte Autonome Repubik Nord-Ossetien, die ihrerseits Teilgliederung der Russischen Föderation ist. Als Reaktion auf diese Bestrebungen hatte Georgien Süd-Ossetien alle Autonomierechte entzogen; die Hauptstadt der Region, Tschinwali, wird seit Wochen von Nord-Ossetien aus versorgt. Die Lastwagenkonvois stehen unter dem Schutz von Truppen des sowjetischen Innenministeriums. Aber auch die Zugehörigkeit Nord-Ossetiens zur Russischen Föderation ist lediglich formeller Natur: Die Autonome Republik hat bereits ihre Unabhängigkeit erklärt.

Die von Jelzin und Gamsachurdia erzielte Übereinkunft sieht eine Entwaffnung aller „illegaler Gruppen“ und die Rückführung der über 25.000 Flüchtlinge vor, die Georgien seit Ausbruch der Gewalttätigkeiten verlassen haben.

Der im Abkommen vorgesehene Abzug der Truppen des sowjetischen Innenministeriums dokumentiert zwar den Wunsch der beiden Präsidenten, den Konflikt unter Umgehung der Moskauer Zentrale zu regeln, er dürfte jedoch daran scheitern, daß diese Einheiten nicht den örtlichen Machtorganen unterstellt sind. rob.

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