piwik no script img

Wolfskinder & Replikanten

■ Üppige Fernsehmenüs an Gründonnerstag und Karfreitag

In der Kategorie lohnenswerte Doppelverwertung bietet die ARD zum Ausklang des Gründonnerstag Marcel Carne's Kinder des Olymp (23.00 Uhr). Das berühmte Gaukler- Melodram und vor allem Jean-Louis Barraults melancholisch verträumte Clowns-Mimik dürfte auch heute noch die Tränendrüsen der zartbesaiteten Schöngeister aktivieren.

Wer nicht so lange warten möchte kann bei RTLplus schon um 20.15 Uhr das Papiertaschentuch benutzen. E.T. - Der Außerirdische läßt als Zeitgeist-Messias die Kinder zu sich kommen und vollbringt ein paar Wunder, bevor er von der modernen Wissenschaft gehetzt, zunächst an Streß und Heimweh eingeht nur um kurz darauf effektvoll wieder gen Himmel zu fahren. Der verschrumpelte Weltraum-Schrat bietet eine ernstzunehmende Konkurrenz zu seinem weltlichen Kollegen Giftzwerg Danny DeVito, der im altbewährten Team mit Michael Douglas und Kathleen Turner diesmal Auf der Jagd nach dem Juwel vom Nil ab 21.00 Uhr bei Sat.1 in Aktion tritt.

Der renommierte TV-Autor Eberhard Fechner präsentiert am Karfreitag seinen neusten Dokumentarfilm Wolfskinder, in dem er das Schicksal einer ostpreußischen Flüchtlingsfamilie während und nach dem zweiten Weltkrieg schildert. Den ZDF-Programmplanern gebührt für die prominente Plazierung des Film auf dem 20.15Uhr- Termin ausnahmsweise mal ein großes Lob.

Die Privaten setzen dagegen auf alt bewährte Spielfilmkost. In der Konkurrenzschlacht trift Liz Taylor als Cleopatra (19.15 Uhr, Sat.1) auf Bond, James Bond. Sean Connery setzt wieder mal seinen ganzen Charme und sein dichtes Brusthaar ein, um sich um 19.15 Uhr auf RTLplus Liebsgrüßen aus Moskau zu erwehren. Um 22.45 Uhr geht's auf dem gleichen Kanal mit Die Nadel weiter im Agentengeschäft. Donald Sutherland streift als Nazi- Spion mordend durch Großbritannien. Sat.1 kontert um 22.10 Uhr mit Ridley Scotts SF-Klassiker Blade Runner nach Philip K. Dicks Roman Träumen Roboter von elektrischen Schafen?. Harrison Ford wird im Jahre 2019 in Los Angeles gezwungen, eine Gruppe biogenetische Roboter zu jagen. Dabei sind die armen „Replikanten“ nur auf der Suche nach ihrem Schöpfer, der ihr auf vier Jahre begrenztes Leben verlängern soll.

Pro7 zeigt um 20.15 Uhr, was einem biederen Programmierer nach Feierabend alles passieren kann, wenn er sich von fremden Frauen ansprechen läßt. Einer der zehn besten Filme der 80er Jahre, nennt unser Kulturredakteur Martin Scorseses Die Zeit nach Mitternacht. M.A. Peel

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen