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Ein Jahr Senatsruine

■ Grundstück noch immer brach hier bitte das Foto mit dem Kranz

Trauerkranz zum AbrißtagFoto: Sabine Heddinga

Als „Ermordung“ hat Anwohner Claus Ocker den Abriß der Jahrhundertwende-Villa, Parkallee 113, empfunden. Zum einjährigen „Todestag“ des Senatsgästehauses legte er deshalb einen Kranz auf dem Grundstück an der Parkalle nieder. Vom „Treppenhaus aus Eschenholz“ schwärmte die 80jährige Schwachhausenerin Liselott Fischer auch ein Jahr nach der Zerstörung: „Der Bürger wird doch gar nicht mehr gefragt“.

Sowenig wie die AnwohnerInnen am 30. März 1990 mit dem Eil-Abriß der geschichtsträchtigen Nobelvilla gerechnet hatten, sowenig waren sie darauf gefaßt, daß der „Nacht- und Nebel“- Zerstörung ein Jahr bauliches Nichtstun folgen würde. „Im Leben nicht“, so beteuerte die 80jährige Schwachhausenerin Liselott Fischer, habe sie sich vorgestellt, daß sie nach einem Jahr noch auf einem Grundstück mit den Ruinen der Grundmauern stehen würde: „Vor dem Abriß waren doch schon Bilder veröffentlicht, wie der Neubau aussehen sollte.“ Zum Neubau kam es jedoch bisher nicht, weil das Bauressort — für den Eil-Abriß des Altbaus verantwortlich — die erste Bauanfrage der Firma Maritim abgelehnt hatte. Zu „massiv und klotzig“ sei die Bauidee. Ein auf einem veränderten Konzept beruhender Bauantrag wird derzeit mit der Behörde informell abgestimmt. B.D.

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