: Kompost oder Fertigerde?
■ Ratschläge für HobbygärtnerInnen von der Verbraucherberatung
BalkonbesitzerInnen können sich ihre Blumenerde meist nicht aus dem eigenen Garten holen. Die gute Grundlage für Kübel und Kästen muß also käuflich erworben werden. Wer sich das Pflanzen leicht machen will, nimmt sich einen Plastiksack Blumenerde aus Kaufhaus oder Gartencenter mit. Volldünger für die ganze Saison ist gleich enthalten.
Regina Aschmann, Umweltberaterin der Verbraucherzentrale, rät allerdings ab: „Fertigerde ist oft mit Torf vermischt. Dieses Material sollte man ganz vermeiden, denn damit wird dem Abbau weiterer Moorflächen Vorschub geleistet.“
Auch auf mineralische Dünger und Salze (Blaukorn) sollte laut Aschmann verzichtet werden, weil dadurch „Kleinlebewesen wie Regenwürmer kaputt gemacht werden.“ Auch wenn das für Kübel und Kästen wegen der geringen Mengen nicht so bedeutend sei, sollte besser mit organischem Dünger, zum Beispiel Guano oder Horn-Blut-Knochenmehl, gedüngt werden. Wer die Balkonkästen mit einem Kompost-Erde-Gemisch füllt, braucht gar nicht weiter zu düngen. Weitere Tips enthält die Broschüre Gärtnern ohne Gift, die es für zwei Mark bei allen Beratungstellen der Bremer Verbraucherberatung gibt.
Kompost und Komposterde verkaufen der Recyclinghof Findorff und die Blocklanddeponie. Der Recyclinghof hat neben dem Stammhaus in Findorff, Insbrukker Straße 15 — 33 Verkaufsstellen in Huchting, Amersfoorterstraße 8; in Oberneuland, Rockwinkler Heerstraße 91 und in Hemelingen, Graupappelweg.
Verkauft wird Universalkompost (grob) in 30-Liter-Säcken (ca.25 Kilogramm), zu 2,50 Mark; Düngekompost (fein), ebenfalls 30 Liter, zu 3 Mark und Blumenerde, 10 Liter, zu 3 Mark. Die Verkaufsstellen sind werktags von 8.00 Uhr bis 17.30 Uhr, samstags von 8.00 Uhr bis um 13.00 Uhr geöffnet. Wer eigene Gefäße mitbringt, spart eine Mark.
Keine Angst vor Schadstoffbelastung bei Balkonkräutern, meint die Verbraucherberatung. Wenn der Schnittlauch aus dem Kasten gründlich gespült wird, besteht keine Gefahr. Wer allerdings eine Parzelle in Autobahnnähe hat, sollte Obst und Gemüse gelegentlich auf Blei untersuchen lassen. Salat könnte, vor allem im Winter, Nitrat enthalten.
Einige weitverbreitete Zierpflanzen und —Sträucher tragen giftige Früchte. Manchmal enthalten auch Blätter und Borke schädliche Substanzen. Vor allem Eltern von Kleinkindern sollten sich vor dem Kauf erkundigen, denn der Verzehr der verschiedenen Früchte und Pflanzenteile kann zu heftigen Beschwerden führen. Hier eine Auswahl der Giftpflanzen: Eibe (Triebe und Samen), Lebensbaum (Triebe), Wacholder (Triebe, Frucht), Ginster (ganze Pflanze), Goldregen (ganze Pflanze), Herzkirsche (ganze Pflanze), Kirschloorbeer (Blatt, Rinde, Samen), Eisenhut (ganze Pflanze), Maiglöckchen (ganze Pflanze), Fingerhut (ganze Pflanze), Gefleckter Aronstab (ganze Pflanze), Löwenzahn (Milchsaft), Efeu (Beeren). taz
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