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Mordsspaß!

Berlin (taz) — Alle Jahre wieder versammeln sich die Reichen unter den Sadisten in Aintree bei Liverpool. Sie stülpen sich echtes Vogelgefieder auf die Roßhaar- Perücke, werfen sich den Hermelin auf die hängenden Schultern und den Nerzkopf um den Krötenhals. Um dann geifernd zum berühmt-berüchtigten Grand National-Hindernisrennen zu eilen. Dort nämlich kommen nur wenige der gestarteten Pferde ins Ziel. Der Rest bleibt der Strecke.

So fanden sich militante Tierschützer ein, den Mordsspaß zu verhindern. Sie blockierten die Bahn und verzögerten das Schlachtfest um acht Minuten. Umsonst, befand doch der Königliche Tierschutzverein die Strecke als unbedenklich, da der schlimmste Sprung entschärft worden war. So gab's nur bedingt Blut fürs Publikum. Besonders heimtückisch: Das einzige zu betrauernde Pferd krepierte unsichtbar nach dem Rennen an inneren Blutungen. 17 von 40 Pferden kamen ins Ziel, Außenseiter Seagram als schnellster. miß

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