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Boehringer-Boden brennt noch nicht

Berlin (taz/dpa) — Die Sanierung des ehemaligen Werksgeländes der Chemiefirma Boehringer in Hamburg ist auf unerwartete Schwierigkeiten gestoßen. Die Montage einer „thermischen Dekontaminationsanlage“ (Bodenverbrennung) für 25.000 Kubikmeter dioxinverseuchte Erde und 10.000 Kubikmeter Bauschutt mußte gestoppt werden, nachdem drei Anwohner Einspruch erhoben hatten. Sie befürchten weiter Umweltverschmutzungen durch die Anlage im ohnehin schadstoffbelasteten Hamburger Osten. Während die Umweltauflage, die 1984 zur Schließung der Firma geführt hatten, einen Dioxinausstoß von weniger als 0,001 Nanogramm Seveso-Gift erlaubte, soll die Verbrennunganlage „Prometheus“ das Tausendfache des Seveso-Dioxins ausblasen dürfen, andere verwandte Dioxingifte sind dabei noch nicht berücksichtigt. Boehringer stellte nach eigenen Angaben inzwischen trotzdem einen Antrag auf sofortigen Vollzug. Nun müssen die Gerichte prüfen, ob die ohne Bürgerbeteiligung erteilte Genehmigung der Versuchsanlage zu Recht erteilt wurde.

Die Hamburger Boehringer-Filiale war 1984 geschlossen worden, nachdem in Produktionsrückständen auf dem Gelände große Mengen von Dioxinen, darunter auch das hochgefährliche Seveso-Gift, gefunden worden waren. Mit dem Senat hatte der Konzern im vorigen Jahr eine Vereinbarung über die Sanierung von Boden, Grundwasser und Anlagen getroffen. Die Reinigung des Geländes dauert noch etwa fünf Jahre und soll insgesamt 148,2 Millionen Mark kosten.Die Boden-Verbrennungsmaschine Prometheus sollte dafür im Juni dieses Jahres an den Start gehen. In der Anlage soll verseuchtes Erdreich durch Erhitzung auf bis zu 1.200 Grad Celsius gereinigt werden. ten

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