: Serbischer Innenminister zurückgetreten
Belgrad (afp) — Der serbische Innenminister Radmilo Bogdanovic ist in der Nacht zum Mittwoch zurückgetreten. Bogdanovic war ins Kreuzfeuer der Kritik geraten, nachdem bei der Niederschlagung einer Demonstration der Opposition am 9.März in Belgrad zwei Menschen umgekommen waren. Der Minister hatte bereits kurz danach aufgrund anhaltender Studentenproteste seinen Rücktritt angeboten, die Regierung der größten serbischen Teilrepublik hatte dem Parlament jedoch empfohlen, die Entscheidung nicht anzunehmen. Jetzt stimmten die Abgeordneten dem Rücktritt zu. Gleichzeitig nahm das Parlament mit 158 zu 27 Stimmen bei einer Enthaltung den Bericht einer Untersuchungskommission über die Ereignisse vom 9. März an. Darin wird die Verantwortung für die Zusammenstöße Polizei und Demonstranten zu gleichen Teilen zugewiesen. Während der Debatte hatte die Opposition den regierenden Sozialisten vorgeworfen, daß sie den Versuch der Kommission unterstützten, die wahren Schuldigen des Unglücks zu verbergen. Vor dem Parlament hatten sich unterdessen mehrere Hundert Studenten versammelt, um den Rücktritt Bogdanovics zu fordern.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
