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Togo: Nach Massaker erneut Proteste und Demonstrationen

Lome (dpa/afp/taz) — Eine Lagune in Lome bringt Togos Präsident Eyadema erneut in Bedrängnis. Bis zu 30 Menschen hat die Armee in einem Armenviertel der Hauptstadt totgeschlagen, weil sie die nächtliche Ausgangssperre mißachtet hatten, und ins Wasser geworfen. Den ganzen Donnerstag über fischten Anwohner Leichen aus der Lagune. Am Abend waren 27 Tote geborgen worden, darunter zwei Kinder.

Mehrere tausend Demonstranten fuhren gestern die Leichen auf einem Lastwagen vor die US-Botschaft und verlangten Unterstützung der USA und Frankreichs, um die Militärdiktatur zu stürzen. „Wir wollen Waffen, um mit Eyadema Schluß zu machen“, riefen sie. General Gnassingbe Eyadema regiert Togo seit 1967. Er wies die Verantwortung der Armee für das Massaker zurück. Die etwa 2.000 in der Hauptstadt stationierten Soldaten, so die Regierung, seien angewiesen, nicht zu schießen, sondern nur Schlagstöcke einzusetzen. Allerdings trugen die 27 Leichen aus der Lagune keine Schußwunden, sondern Schlagspuren, vor allem im Gesicht.

Die Oppositionsfront FAR meinte, das Massaker werde die Verhandlungen mit der Regierung komplizieren. Am Mittwoch hatte die Regierung die Zulassung von Oppositionsparteien und eine Amnestie für politische Gefangene angekündigt. Gleichzeitig gab die FAR zu, die anhaltenden Demonstrationen nicht mehr unter Kontrolle zu haben. Die Protestmärsche seien größtenteils spontan, ohne erkennbare Anführer. Vielfach profitieren jugendliche Wegelagerer, darunter auch Angehörige der Sicherheitskräfte, von der chaotischen Situation, indem sie Autofahrern Wegzoll abpressen.

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