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In kleinem Kreise zur Leipziger Montagsdemo

Leipzig/Berlin (afp) — Eine „Vergiftung des Klimas“ sieht Edmund Stoiber in den noch stattfindenden Montagsdemonstrationen in Leipzig. Sie seien „kontraproduktiv“, tönte der stellvertretende CSU-Chef nach der letzten Demonstration in Leipzig, an der nach Schätzungen nur dreitausend bis fünftausend Menschen teilgenommen haben. Jetzt würden Manager und keine Demonstranten gebraucht. Die örtliche Leitung der Gewerkschaft Öffentliche Dienste, Transport und Verkehr (ÖTV) hatte zusammen mit Bürgerbewegungen trotz Kritik von Politikern und führender Gewerkschaftsfunktionäre zu einer neuen Kundgebung aufgerufen. Die Leipziger ÖTV-Chefin Angela Büttner kündigte unterdessen vor den Leipziger Demonstranten für den 30. April die erste Runde eines „Runden Tisches für Beschäftigung“ an, zu dem Gewerkschaften, Arbeitgeber, Treuhand und Stadtverwaltung zusammenkommen wollen. Die IG Metall hat unterdessen für heute zu einer Demonstration gegen „soziale Spaltung in Deutschland und Massenarbeitslosigkeit“ vor dem Brandenburger Tor in Berlin aufgerufen. Der IG- Metall-Vizechef Klaus Zwickel verteidigte das Engagement seiner Gewerkschaft für die Leipziger Kundgebungen. Damit werde eine Radikalisierung in Ostdeutschland verhindert und versucht, politische Perspektiven an die Stelle von Resignation zu setzen.

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