: Theater-Tod und Auferstehung
Rund 100 Tonnen Stahlbauteile von der Potsdamer Theaterruine am Alten Markt sollen verkauft werden. Der Magistrat der Landeshauptstadt verspricht sich davon einen Erlös von etwa 300.000 Mark. Das kündigte der Leiter des städtischen Hochbauamtes, Jürgen Geyer, am Mittwoch in der Potsdamer Tageszeitung 'Brandenburgische Neueste Nachrichten‘ an. Hintergrund des Verkaufs ist die Ablehnung des Theatererbauers, der Märkischen Bauunion, die Bauteile zurückzunehmen. Das Unternehmen hat statt dessen der Stadtregierung für U-Träger, Bewehrungsmatten und Wandstahl 800.000 Mark in Rechnung gestellt. Ab 2. Mai nimmt der Magistrat Kaufangebte entgegen. Die Stadtverordnetenversammlung hatte im März den Abriß des unfertigen Bühnenneubaus beschlossen.
Derweil hat sich der voraussichtliche neue Intendant des Hans-Otto- Theaters Guido Huonder für einen baldigen Theaterneubau in Potsdam ausgesprochen. In einem Interview mit den in Potsdam erscheinenden 'Brandenburgischen Neuesten Nachrichten‘ äußerte der Theatermann die Erwartung, daß Landes- und Stadtregierung ein solches Vorhaben schnell Wirklichkeit werden lassen. Für die verschlissene derzeitige Spielstätte in der Zimmerstraße seien vorrangig Finanzierung, Umstrukturierungen und der Fortgang der Bauarbeiten zu klären. Erst danach könne man zu inhaltlichen Fragen kommen, sagte der gegenwärtige Dortmunder Schauspieldirektor. Der gebürtige Schweizer führt in dieser Woche Gespräche mit dem Magistrat und Theater. Nach seiner Bestätigung durch die Stadtverordnetenversammlung soll er im Sommer die Nachfolge von Gero Hammer im Intendantenamt antreten.
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