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Wirtschaftsnotizen: Absatz vieler Obstprodukte sinkt / Es geht um die beliebte Wurst / Biologische Kläranlage / Ost-Baugewerbe benachteiligt

Absatz vieler

Ostprodukte sinkt

In vielen Handelsbereichen sinkt in der Region Cottbus der Absatz ostdeutscher Produkte. Eine Analyse der IHK Cottbus nennt als Beispiele Leder-, Spiel- und Papierwaren, wo sich der jeweils nur fünfprozentige Anteil weiter verringert. In den Drogerien gibt es noch 10 Prozent Osterzeugnisse. Ähnlich ist die Entwicklung bei Molkereiprodukten. Auch bei den Haushaltswaren, die mit 40 Prozent noch eine Spitzenposition einnehmen, stehen Umsatzeinbrüche bevor. Als Gründe nennen Händler das schlechte Preis-Leistungs-Verhältnis, die Aufmachung der Erzeugnisse sowie die Lieferbedingungen der Industrie, die sich nicht an vereinbarte Mengen und Lieferfristen halte.

Es geht um

die beliebte Wurst

Ostdeutsche Wurst erfuhr vor kurzem eine besondere Ehrung. Bei einer ersten gesamtdeutschen Qualitätsprüfung für Brüh- und Kochwürste erhielten 73 deutsche Wurstmacher von der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) ihre wohlverdienten Preise. Von 349 Wursterzeugnissen aus den neuen Bundesländern wurden zwei Drittel ausgezeichnet. Trotz der Auszeichnungen bleibt der Markt ist für „Ostwurst“ geschlossen. Große Verkaufsketten weigern sich, solche Waren zu listen. Die DLG will jetzt die ostdeutschen Hersteller und ihre prämierten Produkte in einer speziellen Broschüre vorstellen.

Biologische

Kläranlage entwickelt

Ein System zur biologischen Reinigung von Abwasser, „Stählermatic“, ist das jüngste Angebot der AGROanlagen GmbH Dresden. Mit ihm bietet sich vor allem den ostdeutschen Kommunen im wahrsten Sinne des Wortes eine Alternative zur „Klärung“ der Abwasserprobleme. Im Unternehmen selbst ist der Klärprozeß vollzogen. Mit der Neuformierung zur GmbH im vergangenen Jahr wurden die beiden Außenstellen in Bischofswerda und Neubrandenburg in das „rein ostdeutsche“ Unternehmen übernommen.

Ost-Baugewerbe

benachteiligt

Den Einsatz von westdeutschen Firmen in den neuen Bundesländern und die gleichzeitige Bildung von Beschäftigungsgesellschaften für Arbeitslose bezeichnete DGB- Bundesvorstandsmitglied Michael Geuenich als einen Skandal. Der Betriebsrat der Magdeburger Hochbau AG, ehemals Wohnungsbaukombinat, schätzte, daß das Unternehmen mehr im Westen als in seiner Heimat beschäftigt sei. Jüngstes Beispiel sei die Ausgrenzung der Magdeburger Hochbau-AG beim Bau von Wohnungen in der Sowjetunion. Den Zuschlag für den Bau von rund 1.500 Wohnungen in Kriwoi Rog bekam ein Essener Unternehmen.

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