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Berghofer sieht Ermittlungen als Versuch der Kriminalisierung

Dresden/Berlin — Der ehemalige Oberbürgermeister von Dresden, Wolfgang Berghofer, hat die Ermittlungen der Berliner Staatsanwaltschaft gegen ihn als „Versuch, mich zu kriminalisieren“, bezeichnet. In der Tageszeitung 'Tribüne‘ sagte Berghofer, er sehe die Gefahr, daß Geschichtsbewältigung betrieben werde, um „den Deckmantel der Geschichte über die heutigen Probleme zu legen“.

Die Berliner Staatsanwaltschaft ermittelt seit vergangenem Donnerstag gegen Berghofer und weitere Personen wegen Betrugs. Die Untersuchungen stehen im Zusammenhang mit einem Kredit über 225 Millionen DDR-Mark, den Berghofer Anfang vergangenen Jahres für die Stadt Dresden aufgenommen hat.

Die Gelder wurden bei der Währungsunion am 1. Juli 1990 in 110 Millionen DM umgetauscht. Nun wird nach Angaben der Berliner Staatsanwaltschaft untersucht, ob Berghofer bei der Kreditaufnahme wußte, daß es sich um Gelder der Behörde „Kommerzielle Koordinierung“ (KoKo) von Schalck-Golodkowski handelte, die illegal „geparkt“ werden sollten. Berghofer sagte, daß die gesamten 110 Millionen Mark ungenutzt bei Banken der Stadt lägen. Es sei keine Mark eingesetzt worden, so Berghofer. dpa

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