: Der Ostler wieder ein Opfer
■ Scheinfirma nahm Sparern 600 Millionen Mark ab
Der große Spartrieb und die Angst vor einer möglichen Notlage hat nun etliche Neubundesbürger schon in die selbige gebracht. Mehrere Tausend von ihnen haben sich insgesamt bis zu 600 Millionen DM abnehmen lassen. In der Hoffnung, mit ihrem Gesparten ein Vermögen bilden zu können, gingen die Menschen großangelegten Betrugsmanövern mit sogenannten Vermögensbildenen Sparsystemen (VBS) in die Falle und haben nun weder Gespartes noch Aussicht auf ein Vermögen. Wie der Verbraucherschützer Grondkowski in Rostock sagte, wurden die Ex-DDR-Bürger vor allem Opfer der Schein-Angebote einer westdeutschen Tarnfirma, die sich „AMBROS, Mühlheim an der Ruhr“ nannte. „Mit verführerischen Versprechungen“ habe das Unternehmen die Sparer angelockt und mit den „simpelsten Tricks“ hätten sie leichtes Spiel gehabt. Von ihrer Glaubwürdigkeit suchten die Betrüger mit computergeschriebenen Kontoauszügen und gelegentlichen Zinszahlungen zu überzeugen, und der in Bank- und Geldangelegenheiten unerfahrene DDR-Sparer vertraute sorglos. Dabei existierten die westdeutsche Tarnfirma und ihre VBS nur auf dem Papier, das zudem noch Panama und Liechtenstein als Unternehmenssitz auswies. Trotz laufender Ermittlungen, sagte der Verbraucherschützer, seien die Aussichten der Sparer, ihr Geld zurückzubekommen, gering. In Mühlheim an der Ruhr habe sich inzwischen eine Interessengemeinschaft Geschädigter gebildet, die von der Verbraucherzentrale Mecklenburg-Vorpommern unterstützt wird. Vielleicht sollten die Ostler vorerst doch auf den bewährten Sparstrumpf zurückgreifen. dpa/taz
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