: Deutsch Justiz will gegen Sowjets ermitteln
Magdeburg (afp) — Die Generalstaatsanwaltschaft von Sachsen-Anhalt will nach Schüssen eines sowjetischen Wachpostens auf drei Bundeswehrsoldaten bei Magdeburg gerichtlich aktiv werden. Sie wolle um die Übernahme der Gerichtsbarkeit ersuchen, so der Generalstaatsanwalt Jürgen Hoßfeld am Montag. Solche Ersuchen seien nach dem Stationierungs- und Abzugsvertrag von sowjetischer Seite „wohlwollend zu prüfen“. Bei dem Zwischenfall am Freitag war ein deutscher Offizier außerhalb der sowjetischen Liegenschaft durch eine Kugel am Oberarm verletzt worden.
Die sowjetische Westgruppe rechtfertigte die Schüsse ihres Postens mit dem Eindringen der deutschen Soldaten auf sowjetisches Sperrgebiet beim Munitionsdepot in Altengrabow bei Magdeburg. Das Bundesverteidigungsministerium erklärte dagegen, der Schußwaffengebrauch sei in keiner Weise vertretbar, räumte aber ein, daß die Bundeswehr dort ohne Wissen des Ministeriums die sowjetischen Anlagen observierte.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen