: Ostberliner Eheberater vor dem Aus
Berlin. Den Ostberliner Ehe- und Sexualberatungsstellen droht mit dem 31. Dezember 1991 das Aus. Dann endet die im vergangenen Jahr zwischen Magistrat und Senat ausgehandelte Finanzierung aller Ostberliner Gesundheitseinrichtungen durch die Kommune. Darüber informierte gestern Udo Eisner (SPD), Bezirksstadtrat für Gesundheit, auf einer Pressekonferenz. »Das würde bedeuten, daß unsere Beratungsstelle nicht mehr arbeitsfähig ist. Angesichts wachsender sozialer Spannungen halte ich das für fatal. Reagieren viele doch ihren Frust und ihre sozialen Ängste in der Familie ab.« In West-Berlin werden solche Beratungsstellen von freien Verbänden und Vereinigungen getragen. »Doch dieses Modell wird im Osten im kommenden Jahr noch nicht greifen«, sagte Udo Eisner. So hatte der Ostberliner Verband Ehe und Familie bereits vor einem halben Jahr einen Antrag auf Einrichtung von Beratungsstellen in freier Trägerschaft gestellt. Ein endgültiger Entscheid blieb jedoch bis jetzt aus.
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