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Neue Ministerin in Hessen legt Tempo vor

Wiesbaden (taz) - An Spitznamen mangelte es der frischgebackenen hessischen Ministerin für Jugend, Familie und Gesundheit, Iris Blaul (Grüne), gestern schon vor ihrer ersten Pressekonferenz nicht. „Fixe Iris“ hieß sie, und „Gewächshaus“ ihr Amt. Kaum zwei Wochen nach Amtsantritt zog sie eine erste Bilanz: Schnelle Untersuchungen für Spiel- und Bolzplätze, Wege und Flächen, auf denen das Kieselrot, Kupferschlacke aus einem Werk in Marsberg im Hochsauerland, aufgeschüttet worden sein könnte. Blaul forderte gestern die Gemeinden auf, auf verdächtigen Böden Proben zu nehmen und zur mikroskopischen Untersuchung einzusenden. Sie sollen auf ihre Struktur geprüft und bei positivem Befund auf Umweltgifte getestet werden. Blaul: „Und dann gibt es nur eins — abdecken und abtragen!“

Hoffnung auf kurzfristige Hilfe machte sie auch Eltern und Frauenhäusern. Zusammen mit Kreisen und Kommunen sollen sofort, ohne auf neue, langfristige Gesetze zu warten, private Elterninitiativen und Kinderläden gefördert werden — wohnortnah und nach Bedarf. Das Sofortprogramm soll, nach einer Bestandsaufnahme, schon in diesem Jahr beginnen.

Den dritten Schwerpunkt sah die Ministerin in der Unterbringung von AsylbewerberInnen, vor allem in den neuen Bundesländern. Nachdem in den letzten Tagen in Thüringen wieder vier aus Hessen eingewiesene Menschen aus Bangladesch „mittags um zwölf Uhr“ überfallen und verletzt worden seien, vereinbarte sie ein Treffen mit ihrem dortigen Amtskollegen. Bis dahin werde niemand, der vor Mißhandlungen wieder nach Hessen flüchte, zurückgeschickt. Sie habe, so Blaul, diese Vorfälle „zur Kabinettssache“ gemacht. hei

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