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Staatspräsident Jovic warnt vor Bürgerkrieg

Belgrad (dpa) — Ohne demokratische Lösung der gegenwärtigen Krise droht Jugoslawien in blutigen Konflikten zu versinken. Das sagte am Donnerstag Staatspräsident Borisav Jovic in einer Bilanz seiner Regierungszeit vor dem jugoslawischen Bundesparlament in Belgrad. Unter Berücksichtigung der starken politischen Tendenzen zur Zerschlagung Jugoslawiens konnte in seiner Regierungszeit das Schlimmste gerade noch verhindert werden. Mitverantwortlich für diese gefährliche Lage sei der gespaltene Verfassungszustand Jugoslawiens, in dem die Bundesverfassung und die eigenen Verfassungen der Teilrepubliken in krassem Widerspruch zueinander stünden. Zur Zeit werde die „Politik der vollendeten Tatsachen“ unabhängig von allen Absprachen über die Zukunft Jugoslawiens betrieben. Die Krise drohe sich zu einem allgemeinen Kollaps des Staates und der Gesellschaft auszuweiten. Sogar ein Bürgerkrieg wäre möglich. Vorgestern hatte Ministerpräsident Marković ein Ende des Wirtschaftskrieges zwischen den Republiken gefordert.

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