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Somalia: USC nahm Hafenstadt ein

 ■ Aus Kismayu Bettina Gaus

Patrouillen schwerbewaffneter Kämpfer beherrschten am Donnerstag das Straßenbild der südsomalischen Hafenstadt Kismayu, die am Dienstag ohne nennenswerte Gegenwehr von Anhängern des United Somali Congress (USC) eingenommen worden war. Damit haben die Truppen des Ex-Präsidenten Siad Barre ihre letzte strategisch bedeutende Position verloren. Zwei Minister der USC-Regierung, die nach Barres Sturz Ende Januar die Macht in der Hauptstadt Mogadischu übernommen hatte, flogen am Dienstag in die Hafenstadt, und sich dort von dem Sieg ihrer Truppen zu überzeugen. Auch Vertreter des Roten Kreuzes haben mittlerweile begonnen, ein im Hafen liegendes Schiff mit Hilfsgütern zu entladen. Ein Großteil der Bevölkerung ist in den letzten Wochen geflüchtet. Viele Geschäfte und Häuser wurden von Barres Soldaten geplündert, blieben aber weitgehend unzerstört. In den vergangenen drei Wochen hatten Barres Truppen auf der Straße von Mogadischu nach Kisayu erbitterten Widerstand geleistet, um den Vormarsch der USC- Kämpfer zu verhindern. Dabei sprengten sie die strategisch wichtige Arare-Brücke — die Landbevölkerung der Gegend hat nun keine Möglichkeit mehr, Produkte zum Verkauf nach Kismayu zu transportieren. Auch wurde ein großer Teil der Ernte durch die Kämpfe vernichtet.

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