: UNO-Bericht über irakische Waffen belastet deutsche Firmen
Hamburg (dpa) — Die der UNO übergebene Liste mit Standorten und Mengenangaben irakischer Massenvernichtungswaffen belastet nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins 'Der Spiegel‘ möglichlicherweise deutsche Unternehmen. Einige Angaben in der vom Irak erstellten Liste deckten sich, so 'Der Spiegel‘, mit den Erkenntnissen deutscher Ermittler. So räume Bagdad die Existenz eines Giftgaskomplexes mit sechs Produktionsstätten ein. Eine solche Anlage ist nach Erkenntnissen Darmstädter Staatsanwälte in den vergangenen Jahren von deutschen Unternehmen im Irak errichtet worden. Deshalb wurden im März bereits ein Dutzend Manager angeklagt. Die irakischen Mitteilungen, so 'Der Spiegel‘, seien für den vermutlich im Herbst stattfindenden Prozeß von Bedeutung, denn auch in einem weiteren wichtigen Punkt würden die Staatsanwälte bestätigt. Nach ihren Ermittlungen sind von deutschen Lieferanten Abfüllanlagen für Artilleriegeschosse und kleine Raketen in den Irak exportiert worden. Ihre Existenz werde jetzt von den Irakern zugegeben.
Auch bei der angeblichen Beteiligung an der Scud-B-Verbesserung durch deutsche Firmen hätten die Fahnder aufgrund der Liste aus Bagdad neue Aufschlüsse bekommen.
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