: Unblutiger Militärputsch in Lesotho
Berlin/Johannesburg (taz) — Der Leiter der Militärregierung des Königreichs Lesotho im südlichen Afrika, Generalmajor Justin Metsing Lekhanya, ist gestürzt worden. Eine Gruppe Soldaten, die sich über schlechte Bezahlung beschwert hatten, zwang ihn am Dienstag seinen Rücktritt zu erklären. „Nach einer Stunde wurde ich in das königliche Verteidigungshauptquartier zurückbegleitet“, schilderte Lekhanya gestern gegenüber südafrikanischen Medien den Putsch. „Hohe Offiziere sagten mir, ich hätte dem Land meinen Rücktritt bekanntgegeben und könne jetzt gehen. Ich wurde überhaupt nicht verhaftet. Stattdessen ging ich in meine Residenz zurück und packte meine Sachen. Bis zum 14.Mai muß ich meine Wohnung räumen.“ Aus anderen Quellen hatte es zuerst geheißen, Lekhanya sei in ein Hochsicherheitsgefängnis gesteckt worden.
Neuer starker Mann ist Oberst Elias Phitsoane Ramaeme, der selber nicht an dem Putsch beteiligt war. Ramaeme war unter Lekhanya abwechselnd Außen-, Finanz-, Arbeits-, Sozial-, Transport- und Informationsminister gewesen. Lesothos Militär hatte 1986 in einem von Südafrika unterstützten Putsch die Macht übernommen, nachdem die vorherige Zivilregierung der Unterstützung des ANC beschuldigt worden war. D.J.
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen