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Eine philosophische Frage-betr.: "Ein Sonnenbär auf New-Age-Pfaden" (Esoterisches Paukenschlag im Schloßpark von Sanssouci: Hintergrundbericht zum Festival "Die Kraft der Visionen", taz vom 23.4.91

Betr.: »Ein Sonnenbär auf New-Age-Pfaden« (Esoterischer Paukenschlag im Schloßpark von Sanssouci: Hintergrundbericht zum Festvial »Die Kraft der Visionen«), taz vom 23.4.91

Dem Initiator des Festivals »Kraft der Visionen«, Sun Bear, scheint Euer Autor Roman Schweidlenka nicht gewogen zu sein. Die Idee Sun Bears, Pflanzen und Tiere als Lehrer zu betrachten, der Natur nicht das biblische Joch aufzuerlegen und sie in praktiziert westlicher Manier unserem hierarchischen Weltbild zu unterwerfen, scheint mir in der Zielsetzung mit unseren ökologisch orientierten Bewegungen übereinzustimmen.

Ob wir die Natur schätzen, weil wir Tiere und Pflanzen achten, oder zweckrationalistisch, weil wir sie für unser Überleben brauchen, ist eine philosophische Frage. Die ökologisch motivierten Bewegungen sollten ihre Kräfte bündeln und sich nicht in Auseinandersetzungen kleinkarierten, engstirnigen Charakters zerfleischen. Euer Spott offenbart die tiefverwurzelte Schwäche der ökologischen Bewegung, die Uneinigkeit und die Unfähigkeit, Zielkongruenz zu erkennen.

Sun Bear das Leid seines Volkes zum Vorwurf zu machen, ihm unterschwellig vorzuwerfen, da er nicht alles Leid dieser Welt angehe, sei sein Kampf für die Natur unglaubwürdig, drückt eine Haltung aus, der alles positive Wirken zum Opfer fällt. Gleichgültig dahinvegetierende Zeitgenossen haben wir genug; zieht nicht noch die in den Dreck, die zumindest versuchen, etwas zu ändern. Klaus Merk, Berlin 30

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