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Kalkutta-betr.: "Ärger in Indiens, City of Toy", taz vom 26.4.91

betr.: „Ärger in Indiens ,City of Toy‘“, taz vom 26.4.91

Die Kritik der westbengalischen Regierung an dem Film Die Stadt der Freude und die der Intellektuellen sind zweierlei Dinge. Bezüglich ersterem stimme ich dem im Bericht Gesagten völlig zu.

Was aber die Intellektuellen angeht, so ist deren Groll wohl eher darin zu sehen, daß der Film ein weiteres Mosaiksteinchen bilden könnte zu der allgemein ziemlich einseitigen Darstellung der internationalen Medien zum Thema Kalkutta, wie es sich zuletzt wieder in dem Buch Zunge zeigen von Günter Graß zeigte.

Nur die wenigstens wissen wohl, daß das kulturelle Zentrum Indiens in Kalkutta liegt, sowohl in der Literatur als auch in den darstellenden Künsten und in der Musik. Die Zahl der kriminellen Delikte in Kalkutta liegt weiter unter denen der anderen Metropolen Indiens. Auch gibt es dort im Gegensatz zu den Großstädten des Westens kein nennenswertes Drogenproblem. Von der riesigen hinduistischen Chauvinismuswelle war in Kalkutta kaum etwas zu spüren.

Ohne damit die verheerenden infrastrukturellen Zustände und die unermeßliche Armut beschönigen zu wollen, muß ich doch feststellen, daß nur sehr wenige versuchen, Kalkutta in allen Facetten zu erkennen. Angesichts vieler Diskussionen in Kalkutta hierüber vermute ich, daß dies der Grund für das Verhalten vieler Intellektueller ist. Soumabrata Roy, Braunschweig

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