piwik no script img

Wirtschaftsnotizen: Ost-Fernsehhersteller kämpft um Westmarkt / Brandenburg: 7.000 Arbeitsplätze gesichert / Aufschwung Ost auch im Tourismus£

Ost-Fernsehhersteller kämpft um Westmarkt

Die neuen Fernsehgeräte aus Staßfurt können sich sehen lassen. Mit ihrer technischen Ausstattung wie mikrorechnergesteuertem Anzeige- und Abstimmsystem, Videotextdecoder, 50 Programmspeicherplätzen oder Stereoton stehen sie der westlichen Konkurrenz nicht nach. 450.000 Geräte will die RFT AG Staßfurt in diesem Jahr produzieren. Davon, ob sie sie auch alle verkaufen kann, hängt das Überleben des größten Fernsehgeräteherstellers der ehemaligen DDR ab. Als eines der wenigen Unternehmen der Ex-DDR schrieb man im 2. Halbjahr 1990 schwarze Zahlen, weil die Ostdeutschen mit der neuen D-Mark auch viele Fernsehgeräte kauften. Dieser Trend setzte sich 1991 aber nicht fort. Wegen des Wegfalls des Transferrubels brach der Ostmarkt zusammen, und auch die Menschen in den neuen Bundesländern zeigten sich inzwischen weniger kauffreudig. Gegenwärtig gibt es auch in Staßfurt Kurzarbeit. Die Belegschaft soll aus Kostengründen von 2.531 auf 1.850 Mitarbeiter bis Jahresende abgebaut werden.

Brandenburg: 7.000

Arbeitsplätze gesichert

Durch die Treuhand-Niederlassungen in Brandenburg wurden bisher 68 kleine und mittlere Unternehmen privatisiert. Damit seien etwa 7.000 Arbeitsplätze gesichert worden, teilte das Potsdamer Büro mit. Durch Investitionen der Käufer in ihre neuen Betriebe würden weitere Stellen geschaffen. In den letzten Wochen habe das Tempo der Privatisierung zugenommen, zumal sich immer mehr für den Weg des Management-Buy-Out entschließen würden. So erwarben in bisher 28 Fällen leitende Mitarbeiter das ehemals staatseigene Unternehmen. Insgesamt sind durch die Niederlassungen in Cottbus, Frankfurt (Oder) und Potsdam 786 Unternehmen der Größenordnung bis 1.500 Beschäftigte zu verkaufen. Außer den 68 Betrieben brachten die Treuhand-Stellen im Land bis jetzt 226 Einzelhandelsgeschäfte, 630 Gaststätten, 188 Apotheken, 100 Buchhandlungen und 77 Kinos an den Mann. Etwa 90 Prozent der Einrichtungen seien an einheimische Bewerber gegangen.

Aufschwung Ost

auch im Tourismus

Mit einem Zuschuß von 1,3 Millionen Mark für ein Programm „Aufschwung Ost auch im Tourismus“ will die Treuhandanstalt die Suche nach Betten bei Ferien- und Urlaubsreisen in den neuen Bundesländern erleichtern. Die Mittel sind für ein neuartiges „Touristisches Informations- und Buchungssystem“ (TIBS), das in Baden-Württemberg entwickelt wurde. Ab sofort können über TIBS (Telefon 0761/1300231) und das Rationalisierungs- und Rechenzentrum (RRZ) in Berlin (Telefon 030/2650191) Buchungen erfolgen. Diese Stellen registrieren auch freie Kapazitäten in Hotels, Pensionen und Privatunterkünften in den neuen Bundesländern. Für Reisende sind Buchungen kostenlos. Anbieter müssen die übliche Provision ab fünf Prozent zahlen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen