piwik no script img

Als Frau aufs Rad kam

■ Kleine Geschichte des BRD-Frauenradsports

„Unerhörtes Aufsehen“ meldet der Chronist: In Köln beteiligen sich 1869 zum ersten Mal Frauen an einem Straßenradrennen. Im selben Jahr wird das erste große Straßenrennen von Stadt zu Stadt gestartet: Im 198köpfigen Peloton fahren erstmals international fünf Frauen mit, eine von ihnen beendet die Strecke zwischen Paris und Rouen als 29.

Im September 1892 treten in Berlin Halensee erstmals Frauen zum Bahnwettkampf an. Fünf Jahre später gewinnt die Belgierin Helena Dutrien die erste inoffizielle Straßen-Weltmeisterschaft für Frauen. Bereits 1896 verläßt in New York Frankee Nelson die ersten Frauen-Sixdays als Siegerin.

Ab 1958 kann eine Frau auch offiziell Radweltmeisterin werden, 1972 ist die erste Olympiade mit Rennfahrerinnen auf bundesrepublikanischem Boden.

Zur Weltmeisterschaft 1978 startet zum ersten Mal eine offizielle weibliche Nationalmannschaft des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR), die Kader-Frauen bekommen Sporthilfe, einen Trainer und mehr Aufmerksamkeit vom Verband.

1984 startet in Los Angeles die erste BDR-Olympia-Frauschaft. Wieviele Lizenznehmerinnen gibt es heute? Wieviele Frauenrennen pro Jahr werden im BDR-Gebiet veranstaltet? Weder in der Bundesgeschäftsstelle noch bei den Landesverbänden interessiert man sich dafür. Ike

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen