: Hilfe aus Berlin für irakische Kinder
■ »Res Infantis«: Medizinische Hilfe für im Golfkrieg verletzte Kinder/ Schwerverletzte werden in der BRD behandelt
Berlin. Den wehrlosesten Opfern des Golfkrieges, den Kindern, will die Berliner Initiative »Res Infantis«, die unter der Schirmherrschaft von IPPNW (Mediziner gegen den Atomkrieg) steht, helfen. Gegründet hatte sich die Initiative kurz vor Kriegsende, als schon klar war, daß der Krieg den Irak, der vordem über eine hervorragende medizinische Infrastruktur verfügte, in einem akuten medizinischen Notstand zurücklassen würde. Ziel der Initiative ist in erster Linie die direkte medizinische Unterstützung vor Ort. Medikamente und Babynahrung sollen geschickt, der Wiederaufbau von Krankenhäusern und Rehabilitationszentren unterstützt werden.
Ferner sollen Kinder (möglichst mit ihren Müttern), die durch die Folgen des Kriges erkrankt oder verletzt sind und am Ort nicht angemessen versorgt werden können, für die Dauer der Behandlungen nach Deutschland geholt werden. Im Anschluß an die medizinische Behandlung soll eine vorübergehende Unterbringung außerhalb der Krankenhäuser — möglichst in arabischen Familien — gewährleistet werden. Danach werden sie wieder in den Irak zurückgeflogen.
In der Bundesrepublik stehen bislang 50 Krankenhausbetten für irakische Kinder zur Verfügung. Die Transportkosten übernehmen die IOM (International Organisation of Migration) und die WHO (World Health Organisation). Einzig die deutschen Behörden, die zuständig sind für die Ausstellung von Visa für die Kinder, machen noch Probleme. Vor der Vergabe eines Visums wird ein Gutachten von einem zuständigen Arzt vor Ort sowie die Bürgschaft einer in der Bundesrepublik lebenden Person verlangt. Nadja Encke
Kontaktadresse von »Res Infantis«: Asta FU, Marchstraße 6, Berlin 10 (Tel.: 3123654), Spendenkonto bei: Internationale Liga für Menschenrechte, Kontonummer: 220027005, BLZ 10050000 (Sparkasse Berlin).
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