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Auch ohne Stacheldraht

■ Natur der Grenzgebiete ist durch Touristen gefährdet/ Nationalparkamt will die Schaalsee-Landschaft erhalten

Gadebusch. Die in Mitteleuropa einmalige Seenlandschaft rund um den Schaalsee soll nicht von Touristen zerstört werden. Dieses dringende Anliegen der Bewohner an der einstigen Grenze zur BRD, in deren Umfeld sich die Natur bisher ungestört zu voller Schönheit entfalten konnte, will nun auch Mecklenburg- Vorpommerns Umweltministerium unterstützen. Es übernimmt die im September letzten Jahres vom damaligen Ministerrat der DDR für den Naturpark Schaalsee eingesetzte Aufbauleitung als eine der sechs Außenstellen seines Nationalparkamtes. Ab Juli wird sich die Behörde aktiv für die Einhaltung der gesetzlichen Naturschutzbestimmungen sowie für eine umfassende Information einsetzen. So will sie beispielsweise Führungen in dem 162 Quadratkilometer großen Gelände veranstalten und so bei den Besuchern Gefühl und Verantwortungsbewußtsein für ihre sensible Umwelt entwickeln. Weitere Arbeiten des Amtes betreffen die Koordinierung von Forschungsaufgaben sowie das Umsetzen der Förderprogramme des Umweltministeriums. Im Rahmen solcher Programme, die das Einhalten der Naturschutzvorgaben finanziell sichern sollen, stehen für Mecklenburg-Vorpommern insgesamt zwei Millionen Mark zur Verfügung. „Es gilt, die Natur auch ohne Stacheldraht zu bewahren“, so Umweltministerin Dr. Petra Uhlmann angesichts der fast unberührten und nun bedrohten Landschaft am Schaalsee im ehemaligen Grenzgebiet. Sein hoher ökologischer Wert ergebe sich aus den vielen vorhandenen Klarwasserseen und breiten Schilfröhrichten, den Mooren, Feuchtwiesen und Bruchwäldern, die Lebensraum für etliche vom Aussterben bedrohte und bestandgefährdete Tierarten sind. So findet man hier noch Fischotter, Kraniche, Seeadler, Sumpfschildkröten und Rotbauchunken. adn

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