piwik no script img

Gut gelernt, meine Herren von der CDU!-betr.: Senatsentscheidung Straßenumbenennung, ("Knatsch um Straßennamen", taz vom 11.5.91

Betr.: Senatsentscheidung Straßenumbenennung, (»Knatsch um Straßennamen«,

taz vom 11.5.91)

Für meinen Teil, als gelernter Ossi, kann ich nur meine »Freude« und »Begeisterung« in wahren Jubelklängen ertönen lassen, denn endlich ist es so, wie es für mich gequälten und gebeutelten DDR- Bürger immer war.

Endlich werden rechtliche Bestimmungen beziehungsweise Gesetze entsprechend den politischen Gegebenheiten handhabbar gemacht, auch wenn es nur eine solche Lappalie wie das Berliner Straßengesetz vom 28.Februar 1985 und der Ausführungsvorschrift vom 6.Dezember 1985 ist. Endlich beweist Ihr uns Ossis, daß man nicht nur Ostgesetze, sondern auch Westgesetze kneten (oder sollte man beugen schreiben?) kann.

[...] Beschränkt die schon geringen Rechte der Bezirksparlamente weiter, achtet die Bürgermeinung weiterhin so, als wären sie nichts, entzieht dieser Hauptstadt Deutschlands die Möglichkeit, im europäischen Sinn ihren Straßen Namen zu geben, die Geschichte aufzuarbeiten und humanistische Denker aus aller Welt zu würdigen. Endlich kann ich mich wieder wie in der „Zone“ fühlen. Ich frage mich nur, warum es zwischendurch diese seltsamen Reden von Demokratie gab und wo mein Volk geblieben ist?

Wenn Sie den CSU-Landesvorstand in München besuchen wollen, so müssen Sie in die Karl- Marx-Straße gehen. Siegfried Lewerenz, 1135 Berlin

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen