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Internationales Rotes Kreuz gibt Versagen zu

Athen (afp) — Der Präsident des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK), Cornelio Sommaruga, hat am Mittwoch abend in Athen eingeräumt, daß das Rote Kreuz während des Zweiten Weltkriegs seine humanitären Pflichten gegenüber den Juden, die in Deutschland deportiert und getötet wurden, vernachlässigt hat. „Angesichts der Deportation und Ermordung von Millionen Männern, Frauen und Kindern hat das IKRK recht wenig getan“, sagte Cornelio Sommaruga.

Auch wenn das Völkerrecht damals nicht sehr weit entwickelt gewesen sei, hätte das IKRK doch versuchen müssen, „mit mehr Nachdruck bei der Nazi-Regierung in Berlin und bei Deutschlands Verbündeten zu intervenieren“. Er äußerte allerdings Zweifel daran, daß das Rote Kreuz viel erreicht hätte.

Die Haltung des IKRK in Genf sei in dieser Zeit von einer „extremen Vorsicht“ gekennzeichnet gewesen. Die Organisation habe kein klares Mandat gehabt und deswegen die Zivilbevölkerung nicht ermutigt, sich für die bedrohten Menschen einzusetzen.

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