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„Die neue Völkerwanderung“

■ Die zweite 'World Media‘-Ausgabe, Gemeinschaftsprodukt von 17 Zeitungen, kommt

Zu Weihnachten hat die taz die erste Ausgabe von 'World Media‘ herausgebracht, dem Gemeinschaftsprodukt von 17 Zeitungen aus 17 Ländern. An „Die neue Welt-Unordnung“ — so lautete der Titel — schließt mit der zweiten Nummer ein anderes Top- Thema der neunziger Jahre an: „Die neue Völkerwanderung“. Welche weltweiten Wanderungsbewegungen stehen uns bevor? Wie werden sie das Verhältnis zwischen Nord und Süd verändern? Wie soll Europa mit den Wanderwilligen umgehen?

'World Media‘ hat Literaten, Politiker und Wissenschaftler befragt. Mario Vargas Llosa hat eine Reportage aus dem lateinamerikanischen Miami geschrieben, Octavio Paz erzählt von seinen Erfahrungen als Emigrant, der südafrikanische Schriftsteller Breyten Breytenbach hat einen Essay über die Zukunft seines Landes beigesteuert, Elie Wiesel stellt die Frage: „Wer hat Angst vor dem Fremden?“ Der albanische Schriftsteller Ismail Kadaré beschäftigt sich mit der „Stärke oder Schwäche“, die sich in den Migrationen einer Nation ausdrückt. Dazu bringt 'World Media‘ Interviews mit Eduard Schewardnadse, Willy Brandt, Günter Wallraff und mit der neuen UNO-Hochkommissarin für Flüchtlinge, der Japanerin Sadako Ogata. Zahlreiche Vierfarbkarten veranschaulichen die weltweiten Wanderungsbewegungen in Vergangenheit und Gegenwart. Möglich wird 'World Media‘, das in mittlerweile zehn Sprachen erscheint, durch eine gänzlich neue Art internationaler Zusammenarbeit. Tageszeitungen aus und vier Kontinenten bringen ein im Kern gleiches Produkt heraus, jede Zeitung trägt mit ihren Kontakten und Autoren dazu bei: Reportagen aus den Städten, wo Einwanderer ankommen (von Athen über das spanische Algeciras, Abidjan an der Elfenbeinküste und El Paso an der Grenze zwischen Mexiko und den USA bis nach Budapest und Berlin). Außerdem Berichte einzelner Migranten und Flüchtlinge: eine sowjetische Jüdin in Berlin, eine andere, die nach Israel ausgewandert ist; ein aus Deutschland nach Moskau zurückgekehrter Rotarmist; ein in Frankreich illegal lebender Afrikaner von den Capverdischen Inseln.

Beteiligt sind bei 'World Media‘ neben der taz und der französischen 'Libération‘, die das Projekt initiiert hat: 'El Pais‘ (Spanien), 'La Stampa‘ (Italien), 'A Folha de Sao Paulo‘ (Brasilien), 'La Jornada‘ (Mexiko), 'Moscow News‘ (UdSSR), 'Haaretz‘ (Israel), 'The Guardian‘ (GB), 'To Vima‘ (Griechenland), 'Publico‘ (Portugal), 'Der Standard‘ (Österreich), 'Le Soir‘ (Belgien), 'La Nación‘ (Argentinien), 'Berlingske Tidende‘ (Dänemark), 'Mladina‘ (Slowenien) und der 'Christian Science Monitor‘ (USA).

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