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Indiens Kongreß weiter ratlos

Neu Delhi (dpa) — Fünf Tage nach der Ermordung des indischen Ex- Premierministers Rajiv Gandhi steht die indische Politik noch immer unter dem Eindruck des Attentats. Bis zum Sonntag abend war es der Kongreßparteiführung noch nicht gelungen, einen Nachfolger für das Amt des Parteipräsidenten zu ermitteln. Nach der definitiven Absage der Gandhi-Witwe Sonia, dieses Amt zu übernehmen, vertagte sich das höchste Parteigremium auf den kommenden Mittwoch. Unterdessen sprach Sonia Gandhi nach einem Bericht der 'Sunday Times‘ von „Terror“, dem sie seitens bestimmter Kreise der Kongreßpartei ausgesetzt sei, um die Führung der ältesten und größten politischen Kraft Indiens zu übernehmen. Nach wie vor herrscht völlige Unklarheit über die Hintergründe des Gandhi-Attentats. Als gesichert gilt den Kripo-Experten bislang nur, daß eine Frau das Attentat verübte und dabei selbst ums Leben kam. Nach indischen Zeitungsberichten muß inzwischen auch eine Täterschaft srilankischer Tamilen-Rebellen angezweifelt werden. Trotzdem wurden am Wochenende erneut Sri- Lanka-Tamilen in Südindien verhaftet.

Vor allem in Südindien kam es am Wochenende auch erneut zu Übergriffen auf kongreßgegnerische Parteien, deren Mitglieder und Einrichtungen. Mindestens 17 Menschen kamen bei Zusammenstößen ums Leben.

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