: Entscheidung gefragt
Kultursenator Ulrich Roloff-Momin will noch im Laufe des Juni eine Entscheidung über die Zukunft der Theater im Ost- und Westteil der Stadt treffen. Das gab er am Montag während einer Sitzung des Kulturausschusses im Rathaus Schöneberg bekannt. Roloff-Momin will für den Ausschuß so schnell wie möglich eine Vorlage mit seinen Folgerungen aus dem Gutachten über die Zukunft der Berliner Theaterlandschaft erarbeiten. »Die Diskussion muß zu Ende kommen, Entscheidungen sind gefordert«, meinte der Senator. Er nehme das Gutachten ernst und denke nicht daran, es in seinen sämtlichen Teilen für »unverbindlich« zu erklären, wie es die CDU-Fraktion auf der Sitzung forderte.
Der Kulturausschuß befaßte sich erstmals mit dem Gutachten und hörte dazu verschiedene Experten. Gutachter Ivan Nagel stellte noch einmal klar, daß es um die Erhaltung der Theater gehe. Dafür müßten die Abgeordneten jetzt kämpfen. Sie hätten bereits einige »Schlachtdaten« versäumt. Er warnte davor, den Haushalt des Deutschen Theaters in den nächsten Jahren nicht zu erhöhen. Jürgen Schitthelm forderte im Namen des Deutschen Bühnenvereins die Erhaltung der Theater. Wenn die Lebensverhältnisse angeglichen seien, kämen auch wieder sehr viel mehr Bürger aus den neuen Bundesländern in die Theater. Deshalb solle man jetzt auch nicht die Eintrittspreise erhöhen.
Schitthelm regte an, die Freie Volksbühne als Theater zu erhalten und das Theatertreffen als ein »Theatertreffen der Nationen« zu erweitern. Der kulturpolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Uwe Lehmann- Brauns, forderte eine Bestandsgarantie von zwei Jahren für alle Theater. Ein Hauptstadtvertrag solle regeln, daß der Bund 50 Prozent der Kosten für die Bühnen trage.
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