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Haus der Kulturen der Welt oder Bundesrat

Tiergarten. Das seit 1989 in der alten Berliner Kongreßhalle im Tiergarten etablierte Haus der Kulturen der Welt will im Falle eines Parlaments- und Regierungsumzugs nach Berlin nicht dem Bundesrat weichen. »Mit der Unterbringung unseres Hauses in der Kongreßhalle wurde ein liberales und großzügiges Signal außereuropäischen Kulturen gegenüber gesetzt, eine Verlegung stünde im Widerspruch zu den Ansprüchen Berliner Kulturpolitik«, sagte Geschäftsführer Günter Coenen gestern. Aufgrund seiner zentralen Lage und Repräsentativität könne er sich keine bessere Unterkunft vorstellen. Es seien zwar bereits alternative Objekte in Ost-Berlin besichtigt worden, doch aufgrund mangelnder Attraktivität mußten bisher alle abgelehnt werden.

Bereits im Herbst 1990 hatte der damalige Regierende Bürgermeister Walter Momper (SPD) dem Bundesrat die Kongreßhalle als zukünfitgen Sitz angeboten. Die Einladung an die Ministerpräsidenten der Länder wurde vom Folgesenat übernommen. Als neue Unterkünfte stehen derzeit unter anderem der Berliner Dom, das Haus des Lehrers sowie die Akademie der Künste in Ost-Berlin zur Diskussion. Lediglich der Berliner Dom wäre, so Coenen, als Alternative in Betracht gekommen, eine Nutzung scheitere jedoch daran, daß der Dom aufgrund baulicher Gegebenheiten nur eine begrenzte Zahl von Besuchern zur gleichen Zeit zulasse. Fast 600 Veranstaltungen organisierte das Haus der Kulturen in den letzten zwei Jahren seines Bestehens. Über 120.000 Besucher nutzten das Angebot von Folklore über Filmreihen bis zu Musikveranstaltungen. »Beim Berliner Publikum stießen wir bisher auf eine sehr positive und weltoffene Resonanz«, sagte Coenen. dpa

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