: Die SPD wählt die zweite Pfeife nach Wehner
■ Bremer Parteitag bestimmt heute neuen SPD-Chef/ Alle hoffen auf Pfeifenraucher Engholm
Bremen (taz) — Noch dürfen die in Bremen versammelten Sozialdemokraten hoffen, daß von Björn Engholms heutiger Wahl zum neuen Parteichef die erwünschte Signalwirkung ausgeht: Generationenwechsel, Modernisierung und Öffnung der Partei, Anspruch auf den Machtwechsel in Bonn. Doch die CDU hat die Parolen schon bereit, mit der sie dem Sozialdemokraten wegen der absehbaren Kontroverse um Bundeswehreinsätze die Regierungsunfähigkeit bescheinigen will. Den „Sinn für Proportionen“ mahnte deshalb zum Auftakt des Parteitages Parteivize Wolfgang Thierse an: Der Parteitag müsse dafür sorgen, daß die Debatte über die Blauhelme nicht alles andere in den Schatten stelle. Die bittere Bilanz der deutschen Einigung und Lösungswege aus der Krise im Osten müßten die Arbeit des Parteitages bestimmen. An der deutschlandpolitischen Kompetenz solle die Frage der Regierungsfähigkeit entschieden werden „und nicht an der Bereitschaft, deutsche Soldaten irgendwo hinzuschicken“. Seit gestern hat die Parteitagsregie noch ein Problem: Nachträglich ins Programm gerückt wurde die Debatte um den künftigen Regierungssitz, mit abschließender Abstimmung. SEITEN 3 UND 4
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