: Wirtschaftsnotizen: Wir woll'n den Kaiserbahnhof wiederham / Das Ende der Trabant-Endmontage / Sanierungs-Modell-Dorf Lobstädt
Wir woll'n den Kaiserbahnhof wiederham
Mehrere Investoren haben angeboten, den ehemaligen Kaiserbahnhof am Potsdamer Wildpark zu restaurieren. Das einsturzgefährdete Gebäude ist laut Illustrierter inzwischen „winterfest“ gemacht worden. Nach Meinung des Blattes scheint festzustehen, daß eine künftige Nutzung nur multifunktional sein könne. Neben eisenbahntechnischen Ausstellungen könnten dort auch Kongresse, Empfänge und andere Veranstaltungen stattfinden, die Finanzen für die Unterhaltung des Bahnhofkomplexes erwirtschaften sollen.
Das Ende der Trabant- Endmontage
In seine Einzelteile zerlegt wird jetzt das Band der ehemaligen Fahrzeug-Endmontage im Zwickauer Sachsenringwerk. 50 „Demonteure“ haben hier bis in die erste Juni-Hälfte zu tun, um die Montagehalle leerzufegen. Das über 50 Meter lange Kettenband wird fast wie ein rohes Ei behandelt. Der Grund: An Sachsenring sind mehrfach Anfragen zu eventuellen Kaufabsichten der Trabant-Produktionsanlagen ergangen. Der Bürochef der Geschäftsleitung, Josef Dittrich, erläuterte, daß derartige Möglichkeiten in Informationsgesprächen mit mehreren Partnern geprüft werden. Verträge gibt es zur Zeit noch keine.
Sanierungs-Modell-Dorf Lobstädt
Die Gemeinde Lobstädt erhält als eine von vier sächsischen Modellkommunen für die Ortssanierung in diesem Jahr zusätzlich 1,2 Millionen DM. Das Geld soll zunächst in Nutzungs- und Bebauungspläne gesteckt werden. Die von Tagebauen und Chemieindustrie eingekesselte 1.780-Seelen-Gemeinde im Landkreis Borna ist schwer geschädigt. Über 700 Einwohner haben in den vergangenen 30 Jahren ihr Dorf verlassen. Hier wurde seit 1959 kein Neubau mehr errichtet. Gefördert von Bund und Landesregierung soll die Industriegemeinde zum Pilotprojekt im westsächsischen Braunkohlerevier werden. Unter Regie der Deutschen Stadtsanierungs-Gesellschaft Frankfurt/Main sollen noch dieses Jahr die Arbeiten im Ortskern beginnen. Neben Lobstädt haben Görlitz und Meißen und die Gemeinde Kändler den Status „Sanierungsmodell“ des Freistaates.
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