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Ölförderer entdecken Umweltschutz

■ Die neuen Klimasteuern in den Industriestaaten treffen die Opec-Länder empfindlich

Isfahan (dpa/taz) — Die Opec, die Organisation erdölexportierender Länder, muß sich endlich verstärkt um die Themen Umweltschutz und Weltklima kümmern. Das forderte Assadollah Miremadi, Chef der Energieabteilung beim Opec-Sekretariat, auf der Internationalen Energiekonferenz im iranischen Isfahan. Die Öl-Produzenten müßten sich schnell über Form und Inhalt ihrer Reaktion zur weltweiten Klimadebatte klar werden.

Die Ölproduzenten fühlen sich durch die in vielen westlichen Ländern eingeführte oder geplante Besteuerung von Kohlendioxid getroffen. Weil diese Steuer den Preis für Ölprodukte wie Benzin und Heizöl weiter verteuert, befürchten die Ölförderer einen Verbrauchsrückgang. „Die Ölexporteure haben bisher noch gar nicht die Frage nach einem ausreichenden Preisanstieg, der die Ziele der Verbraucherländer und der ölexportierenden Staaten berücksichtigt, diskutiert“, sagte Miremadi.

Auf der Konferenz in der zentraliranischen Stadt, an der 500 Herren unter dem Motto „Öl und Gas in den 90ern: Aussichten für Zusammenarbeit“ teilnehmen, hat der gastgebende iranische Ölminister Gholamreza Aghazadeh die ölverbrauchenden Industriestaaten zum Technologietransfer zugunsten des Umweltschutzes aufgerufen.

„Ich glaube fest daran, daß der Umweltschutz eine genauso gewichtige Position einnehmen sollte wie die Menschenrechte. Man darf aber nicht vergessen, daß es die entwickelten Industrien der Welt sind, die zu den Hauptverursachern von Umweltkatastrophen gehören. Dagegen ist die Rolle der Entwicklungsländer bei der Umweltverschmutzung geradezu trivial und unwichtig.“ Im Mai 1992 findet in Brasilien unter der Schirmherrschaft der Vereinten Nationen eine Umweltkonferenz statt, auf die sich auch die 13 Opec-Staaten vorbereiten.

Nach Berechnungen des Opec- Sekretariats würde bei einer angenommenen Kohlendioxid-Steuer von zehn Dollar pro Barrel (159 Liter) der Ölabsatz bis zum Jahr 2000 um 6,64 Millionen Barrel pro Tag zurückgehen. Derzeit fördert die Opec etwa 22,3 Millionen Barrel pro Tag. Die 13 Länder planen gar eine Ausweitung der Kapazität auf über 30 Millionen Barrel pro Tag. 80 Prozent davon gehen in den Export. Nach Berechnungen der Internationalen Energieagentur (IEA) in Paris liegt in den Industrieländern der Steueranteil beim Benzinpreis schon jetzt bei durchschnittlich 60,4 Prozent nach 42,7 Prozent 1980.

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