piwik no script img

SAMSTAG: Masters of the universe / Rendezvous mit dem Tod / World music award / Flintenweiber

MASTERS OF THE UNIVERSE

Heißa, da geht's ab, da brennt die Luft, da kotzt die Kuh, wenn der edle He-Man von Skeletors Mordbuben bis auf die heimelige Erde, nebenbei eine recht primitive Zivilisation, verfolgt wird. Ein paar Menschenkinder werden in die Angelegenheit verwickelt und tragen gar dazu bei, daß sich alles zum Guten wendet. Vorher aber gibt's noch eitel Feuerzauber und gediegensten Krawall, daß es nur so eine Art hat; Rummelplatzkino vom Feinsten also. Ein für kleine Lauser denkbar ungeeignetes Spektakel; wir Großen aber empfinden maliziöse Freude, wenn Skeletors Finsterlinge fein säuberlich eine Schule zerlegen — das haben wir uns doch elf unendliche Schuljahre lang vergeblich gewünscht. Mit dem Comiczeichner Jean Giraud alias Moebius und dem Special-Effects-Experten Richard Edlund waren zumindest hinter der Kamera halbwegs kompetente Menschen tätig; vor der Linse keilen sich Dolph Lundgren, Frank Langella, Meg Foster und Chelsea Field.(RTLplus, 20.15 Uhr)

RENDEZVOUS MIT DEM TOD

In dem irischen Spielfilm Das Feld lieferte der 58jährige Schauspieler Richard Harris mit der Darstellung eines bäuerlichen Patriarchen kürzlich ein durchaus überzeugendes und ehrenwertes Alterswerk. Seit er 1958 in einem britischen Film debütierte, spielte der gebürtige Ire vornehmlich kernige Draufgängertypen in Filmen wie Lockender Lorbeer oder Ein Mann, den sie Pferd nannten. Auch die Figur des wackeren Schiffsoffiziers Carter paßt zu seinem Image. Gemeinsam mit der Pasagierin Susan Beresford (Ann Turkel) bemüht sich Carter, das Vorhaben einer Gangsterbande zu sabotieren, die sein Schiff in ihre Gewalt gebracht haben, um durch einen fingierten Notruf einen Frachter in eine Falle zu lotsen. Mit an Bord sind ferner David Janssen (mal wieder „auf der Flucht“?), Dorothy Malone, Burgess Meredith und John Carradine.(ARD, 22.25 Uhr)

WORLD MUSIC AWARD

Die USA haben ihren „Oscar“, also kreiert Europa den „Felix“. Drüben gibt es einen „Grammy“, also wird ein „World Music Award“ rausgehauen. Den bekommen dann Krakeelerinnen und Summsemänner wie das singende Zelt Demis Roussos, die Karnevalscombo Erste Allgemeine Verunsicherung, die australische Barbie-Puppe Kylie Monogue, oder Retortenlümmel wie New Kids On The Block. Der „Grammy“ dagegen geht immerhin an so verdiente Leute wie Quincy Jones... Wie auch immer, von der epochalen Verleihungszeremonie in Monte Carlo berichtet der rasende Popreporter Pit Weyrich.(ZDF, 23.25 Uhr)

FLINTENWEIBER

Warum nicht mal eine weibliche Gang durch den rauhen Westen hetzen, dachten sich 1957 der Autor Maurice Tombragel und der Regisseur Reginald Le Borg und ließen sich von den Legenden um die Gebrüder Dalton zu einer Geschichte um die „Dalton Girls“ inspirieren. Die werden aktiv, nachdem ihre Verwandten ihre Verbrechen mit dem Tod gesühnt haben, und ziehen raubend und mordend übers Land. Auch Liebeshändel hindern sie nicht an ruchlosen Taten, und so nimmt die Geschichte ein unrühmliches Ende. Die vier Mordschwestern, nach dem Geschmack der 50er Jahre geschminkt und erstaunlich sexy, werden wohl vornehmlich unter den Fans des auf amüsante Weise mißlungenen Films neue Anhänger finden.(ARD, 0.10 Uhr)

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen